Traditionsbetrieb zu

Millionen benötigt! Bürger wollen Wirtshaus retten

Salzburg
22.06.2025 18:00

In Mattsee (Salzburg) will eine engagierte Bürgergruppe nicht hinnehmen, dass der Kapitelwirt, der über Jahrhunderte ein Traditionsbetrieb war, zu ist. Eine Bürgerbeteiligung läuft gerade an. Bis Ende Juni sollen zwei Millionen Euro für den Kauf aufgetrieben werden.

Seit September ist der beliebte Kapitelwirt am Marktplatz von Mattsee geschlossen. Seit 1375 war er ein Ort der Gastlichkeit. Das Aus ist ein herber Verlust für die 3500-Einwohner-Gemeinde.

Bürger rund um Initiator Fabian Schmid, der selbst im Gemeinderat sitzt, werden jetzt dagegen aktiv. „Wir wollen einen lebendigen Ort schaffen!“ Über Monate wurden intensive Vorbereitungen für einen Bürgerbeteiligungsprozess getroffen. Jetzt steht der Rahmen.

Initiator Fabian Schmid mit Bürgermeister Michael Schwarzmayr (li).
Initiator Fabian Schmid mit Bürgermeister Michael Schwarzmayr (li).(Bild: KIM/Schmid)

Der Zeitplan ist ehrgeizig. Verschiedene Experten aus Gastronomie oder Immobilienentwicklung brachten sich ein. Der neu gegründete Verein „Kapitel Immo Mattsee“ hat bereits 18 Mitglieder. Bis Ende Juni wollen die Bürger zwei Millionen Euro auftreiben. Jeder Bürger kann sich ab 5000 Euro (bis 50.000 Euro) beteiligen.

„Es ist keine Spende, sondern ein Investment“, so Schmid, der überzeugt ist, dass das Wirtshaus erst dann eine gute Zukunft haben kann, wenn sich möglichst viele Menschen aus dem Ort mit der Idee identifizieren. Bis Ende Juni soll sich entscheiden, ob das Gebäude in das Eigentum der Initiative übergehen kann. Schmid: „Bis dahin haben wir das exklusive Vorkaufsrecht.“ Auch tägliche Kundgebungen am Marktplatz sind bis dahin geplant.

Auch die Gemeinde steht hinter der Initiative
Das Wirtshaussterben trifft viele Gemeinden. In Salzburg ist die Zahl der Gaststätten seit 2010 um ein Drittel zurückgegangen. „Es braucht andere Ansätze für den Kauf derartiger Gebäude. Jammern können viele, jetzt geht es ums Tun“, meint der Mattseer SPÖ-Bürgermeister Michael Schwarzmayr. Klar sei, dass die Gemeinde in Zeiten mit schwieriger Finanzlage nicht Millionen auf den Tisch legen könne.

Die Vision umfasst mehr als ein klassisches Wirtshaus: Die spätere Betreiberstruktur wird im Detail erst entwickelt. Vereine oder andere Initiativen könnten sich einmieten.

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