Nach Kreuzbandriss

ÖSV-Dame mit emotionalem Ski-Comeback in Sölden

Am Dienstag, um kurz vor 7 Uhr, wagte Emily Schöpf ihre ersten Schwünge seit ihrem Kreuzbandriss vergangenen Herbst in Chile.(Bild: Ski Austria)

Exakt 261 Tage nach dem sich ÖSV-Speedspezialistin Emily Schöpf am vorletzten Tag des Südamerika-Trainingslagers in Chile bei einem scheinbar harmlosen Vorfall – sie rutschte auf der Kante weg – das Kreuzband im linken Knie gerissen hatte, stand die 25-jährige Vorarlbergerin am Dienstag erstmals wieder auf Alpin-Skiern.

Gemeinsam mit Back-to-Race-Coach Meini Tatschl und seinem Team wagte sich die Atomic-Pilotin in den frühen Morgenstunden auf den Tiefenbachferner hoch oberhalb von Sölden. „Das war schon ein sehr emotionaler Moment für mich“, gestand die Polizeisportlerin, „und ich war froh, dass ich ein recht dunkles Brillenglas hatte.“

Erste Ausfahrt mit dem neuen Helm
Die wichtigste Sache: Das lädierte Knie, bei dem neben dem Kreuzband auch der Außenmeniskus gerissen war, und von Knie-Koryphäe Doktor Christian Fink in Hochrum erfolgreich operiert wurde, hält. „Ich habe kaum etwas gespürt und es passt wirklich sehr gut. Einziges Problem aktuell ist ein Knorpelschaden. Also wenn ich etwas spüre, dann den“, erzählt „Emy“, die am Gletscher auch die ersten Schwünge mit ihrem grünen „Rauch“-Helm absolvierte. „Der war vergangenen Herbst vor der Abreise nach Südamerika ja gar nicht mehr fertig geworden.“

Keine Eile – bis Chile will „Emy“ wieder voll da sein 
Hält das Wetter, wird die A-Kaderläuferin, die neu in der WC-Speed2-Gruppe von Christoph Ploechl betreut wird, kommenden Woche noch ein, zwei Tage auf Skiern verbringen. „Wobei es nur ein Gewöhnen ans Gerät ist, mit technischen Übungen“, verrät die Montafonerin, die zudem noch gar keine Freigabe für ein Stangentraining hätte. „Ich werde das nichts überstürzen und mir die Zeit nehmen, die es braucht. Mein Ziel wäre es aber auf jeden Fall, dass ich beim Überseetraining in Chile wieder voll mit von der Partie sein kann.“