Zeugen der Geschichte

31 Wracks am Grund des Bodensees entdeckt

Vorarlberg
16.08.2025 11:38

Ein Schaufelraddampfer, Lastensegler und verlorene Schiffsladungen – all das findet sich in den Tiefen des Bodensees. Ein deutsches Forschungsprojekt ist seit 2022 auf „Schatzsuche“.

Insgesamt haben Wissenschafter des deutschen Landesamtes für Denkmalpflege (LAD) im Rahmen des Forschungsprojekts „Wracks und Tiefsee“ 31 unbekannte Überreste auf dem Grund des Bodensees nachgewiesen. Das Projekt läuft seit 2022, nun wurden die Ergebnisse präsentiert. Durchaus Erstaunliches wurde dabei zu Tage gefördert: An einer der Fundstellen zeigte sich ein weit verstreutes Trümmerfeld aus mindestens 17 Holzfässern. „Die Fässer sind zum Teil gut erhalten, einzelne Exemplare weisen Deckel, Böden und potenziell Fassmarken auf. Hinweise auf das zugehörige Transportschiff fehlen bisher“, sagt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Alexandra Ulisch.

Eine alte Sackkarre aus Holz wurde ebenfalls gefunden.
Eine alte Sackkarre aus Holz wurde ebenfalls gefunden.(Bild: LAD im RPS/Bodenseetaucher, Alexander Heidacher)

Zwei weitere Fundstellen zeigen größere metallene Schiffsrümpfe. Sie wurden mit Hilfe von Tauchrobotern dokumentiert. Aufgrund von Maßen und Lage könnte es sich bei diesen Wracks laut Ulisch um die Rümpfe der Schaufelraddampfer „SD Baden“ (ehemals „Kaiser Wilhelm“) sowie der „SD Friedrichshafen II“ handeln. Ein besonderer Fund gelang in großer Tiefe: Dort entdeckte das Team ein nahezu vollständig erhaltenes Lastsegelschiff – Mast und Rah sind noch vorhanden.

„Echte Zeitkapseln“
Die Wracks geben laut LAD nicht nur Aufschluss über die Schiffsbautechnik, sondern auch über Transportgüter der bekannten Lastsegelschiffe auf dem See, wie Projektleiterin Julia Goldhammer erklärt. Wracks seien mehr als nur verlorene Fahrzeuge. „Sie sind echte Zeitkapseln, die Geschichten und handwerkliches Können längst vergangener Tage konservieren. Egal ob Titanic, HMS Terror, Säntis oder Lady Jay: Alle Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass Wracks die Menschen faszinieren“, sagt Ulisch. Bis 2027 wollen die Forschenden noch weitere Details enthüllen.

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