Neuer Sicherheitsrat

Verloren in der digitalen Welt: Junge vereinsamen

Niederösterreich
18.06.2025 06:00

„Wir wollen aus Schulen keine Festungen machen“, betont die Landeshauptfrau bei der Gründung des Landessicherheitsrates. Grundübel sei die Vereinsamung im Netz statt echter Kontakte.

Bildungsdirektor Karl Fritthum erinnert sich noch gut an den Beginn von Bomben- und Amoklaufdrohungen in Niederösterreich im Mai 2024 – wie die „Krone“ berichtete. Seither ist nichts mehr beim Alten geblieben – alleine im laufenden Unterrichtsjahr gab es landesweit 62 Bombendrohungen gegen Schulen. Keine einzige entpuppte sich – zum Glück – als reale Bedrohung. „Sie waren abstrakt“, wie Fritthum sagt.

„Gibt unglaublich viel Gesprächsbedarf“
Mit Fokus auf den Amoklauf mit elf Toten in Graz in der Vorwoche hat sich nun der bereits im Jänner angekündigte Landessicherheitsrat konstituiert, der aus zahlreichen Einsatzorganisationen sowie Vertretern aller politischen Fraktionen mit Klubstatus im Landtag besteht.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nimmt den Vorsitz des Rates ein. „Es gibt nach dem Amoklauf in Graz unglaublich viel Gesprächsbedarf bei Schülern, Eltern und Lehrern. Dieses Thema wird uns noch Wochen und Monate begleiten – es ist ganz wichtig, die Fragen zu beantworten und darüber zu reden“, zeigt sie sich stark betroffen.

„Keine Festungen“
„Wir wollen aber aus den Schulen keine Festungen machen. Das kann nicht der Weg sein, abgesehen davon, dass es unmöglich wäre, alle Gebäude so gut zu schützen“, sagt die Landeschefin klar, dass so eine Tat nie zu 100 Prozent verhindert werden könne. Dabei dankt sie allen vertretenen Parteien, hier konstruktiv mitzuarbeiten.

Der neue NÖ Sicherheitsrat konstituierte sich.
Der neue NÖ Sicherheitsrat konstituierte sich.(Bild: NLK Burchhart)

„Analoges“ gegen Vereinsamung
Absolut klar müsse sein, das Miteinander zu stärken und die Vereinsamung der Jugend durch die digitale Welt zu verringern. „Junge sind immer mehr verkabelt. Wir müssen aber die Gemeinschaft durch Analoges fördern. Sport, Kultur und vieles mehr. Wichtig ist hinschauen und helfen, dass man nicht den Anschluss verliert“, so Mikl-Leitner.

Verstärkt gibt es bis Schulschluss Polizeipräsenz und psychologische Betreuung. Auch müsse es eine bessere Vernetzung der Behörden geben, um Jungen besser und früher helfen zu können.

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