Anreicherung von Uran

Trump: Biden hätte den Iran längst abhalten müssen

Die Atomanlage Fordo südlich von Teheran (Bild: AP)

US-Präsident Donald Trump hat am Montag seinen Vorgänger Joe Biden für das Fehlen eines Atomabkommens mit dem Iran verantwortlich gemacht. Er hätte den Iran „schon vor langer Zeit“ von der Urananreicherung „abhalten“ müssen, schrieb Trump.

Die Urananreicherung ist nach wie vor ein zentraler Streitpunkt in den Gesprächen. Während die Führung des Iran wiederholt sagte, dass diese nicht verhandelbar sei, bezeichnete die US-Seite das als „rote Linie“. Am Samstag war ein Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) öffentlich geworden, wonach der Iran seinen Bestand von auf 60 Prozent angereichertem Uran in den vergangenen drei Monaten stark erhöhte.

Für den Bau von Atomwaffen wird ein Anreicherungsgrad von ungefähr 90 Prozent benötigt. Westliche Staaten werfen dem Land seit Jahren vor, an Atomwaffen zu bauen. Die IAEA zeigte sich jüngst „besorgt“ und kritisierte auch die Zusammenarbeit mit der iranischen Führung bei der Überprüfung des Atomprogramms als „nicht zufriedenstellend“.

Fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis
Mitte April hatten das Weiße Haus und die iranische Regierung die Gespräche über ein mögliches Atomabkommen aufgenommen. Die ersten fünf Verhandlungsrunden blieben ohne Ergebnis. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Axios könnte eine eingeschränkte Urananreicherung erlaubt werden – auf niedrigem Niveau und für eine begrenzte Zeit. Das dementierte Trump allerdings. Man werde „keine Urananreicherung zulassen“, schrieb der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social.

Kürzlich sagte er noch, einer Lösung nahe zu sein. Er wolle ein Abkommen aushandeln, das es den US-Behörden ermögliche, Inspektionen durchzuführen und Dinge zu zerstören. 2018 hatte der US-Präsident selbst den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen Teherans mit den Weltmächten erklärt und Sanktionen gegen den Iran verhängt.