Der Bundesschatz steht künftig nicht nur Privatpersonen, sondern auch dem öffentlichen Sektor offen. Haben Bundesländer, Gemeinden, Universitäten oder öffentliche Unternehmen Ersparnisse, können sie diese ohne zwischengeschaltete Bank in Staatsanleihen anlegen.
Das gab Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) am Montag bekannt. Derzeit gebe es ungefähr 110.000 private Anlegerinnen und Anleger, insgesamt seien vier Milliarden Euro in Bundesschätzen veranlagt worden. „Gerade in Zeiten volatiler Finanzmärkte ist eine sichere und risikoarme Geldanlage für Bundesländer, Gemeinden, Städte und für alle anderen öffentliche Einheiten entscheidend. Darüber hinaus profitiert der öffentliche Sektor von den niedrigen Finanzierungskosten des Staates. Der Bundesschatz bietet auch das Potenzial, die Schuldenquote der Republik Österreichs auf gesamtstaatlicher Ebene zu reduzieren (...)“, sagte Marterbauer bei einer Pressekonferenz in Wien.
Bundesschätze sind fix verzinste Wertpapiere der Republik Österreich, die ohne jegliche Spesen oder Gebühren erworben werden können. Sie sind in verschiedenen Laufzeiten – ein Monat, drei Monate, ein halbes Jahr, ein Jahr, täglich fällige Laufzeitvariante – ab 100 Euro erhältlich. Der Erwerb erfolgt digital über die Webseite des Bundesschatzes. Anlegerinnen und Anleger können beliebig oft einzahlen, die Gelder können auch wieder veranlagt werden.
Potenzial von 30 Milliarden Euro
Derzeit hätten öffentliche Einheiten bis zu 30 Milliarden Euro bei Banken liegen, sagte der Chef der Bundesfinanzierungsagentur OeBFA, Markus Stix. Würden diese zur Gänze in Bundesschätzen veranlagt, könnte der Bund dadurch seine Verschuldung um bis zu sieben Prozent reduzieren. Laut den EU-Schuldenregeln würden Schulden zwischen staatlichen Sektoren nicht für die Berechnung der Staatsschuldenquote herangezogen.
Die Kurse österreichischer Bundesanleihen haben sich am Montag im Frühhandel unterdessen überwiegend tiefer gezeigt. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen österreichischen Benchmark-Anleihe legte um fünf Basispunkte auf 2,95 Prozent zu. Hier gibt es Laufzeiten ab drei Monaten.
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