Telefonat mit Papst

Putin missbilligt Kirchenpolitik der Ukraine

Außenpolitik
04.06.2025 22:57

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch erstmals mit Papst Leo XIV. telefoniert. Dabei ging es unter anderem um den Krieg und die Kirchenpolitik in der Ukraine. Der Kremlchef bat das katholische Kirchenoberhaupt, sich für Religionsfreiheit in der Ukraine einzusetzen.

Putin sieht diese durch das Verbot der früheren moskautreuen orthodoxen Kirche der Ukraine gefährdet. Die ukrainische Führung betrachtet diese Kirche als Sicherheitsrisiko, weil viele ihrer Bischöfe und Priester eng mit Moskau verbunden sind.

„Während des Telefongesprächs wurde neben Fragen von gegenseitigem Interesse besonderes Augenmerk auf die Lage in der Ukraine und den Frieden gelegt“, teilte wiederum Vatikan-Sprecher Matteo Bruni mit. Papst Leo XIV. habe an Russland appelliert, eine Geste zugunsten des Friedens zu machen, und betonte, dass Dialog für positive Kontakte und die Suche nach Lösungen bedeutend sei.

Papst Leo XIV.
Papst Leo XIV.(Bild: EPA/VATICAN MEDIA HANDOUT)

„Notwendigkeit, Hilfe zu leisten“
Es sei auch über die humanitäre Lage gesprochen worden und über die Notwendigkeit, Hilfe zu leisten. Ein weiteres Thema war der geplante Austausch von Kriegsgefangenen, der am Montag in Istanbul beschlossen worden war. „Es wurde betont, dass Russland alle möglichen Schritte unternimmt, um Kinder mit ihren Familien zu vereinigen“, hieß es in der Mitteilung des Kremls. Die Verschleppung ukrainischer Kinder ist ein mutmaßliches Kriegsverbrechen und brachte Putin einen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.

Der russische Staatschef hat dem neuen Papst Erfolg gewünscht und Glückwünsche des russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill übermittelt. Man habe „gemeinsame geistlich-ethische Werte“. Leo XIV. hatte den Krieg in der Ukraine zuvor bereits als Angriffskrieg verurteilt und ein Ende gefordert. Sein Vorgänger, der im April verstorbene Papst Franziskus, stand oft in der Kritik, weil er Frieden forderte, ohne zwischen Angreifer und Opfer zu unterscheiden.

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