Sechs Millionen (!) Schwarzmarkt-Tschick wurden im Vorjahr vom Zoll aus dem Verkehr gezogen. Aufgrund steigender Preise dürfte sich das Problem weiter verschärfen – die Behörde steht vor einer Mammutaufgabe.
Einen Doppelschlag im Kampf gegen die internationale Tschick-Mafia konnte jetzt das Zollamt Österreich für sich verbuchen, in beiden Fällen wurden die Beamten auf der Ostautobahn (A 4) in Niederösterreich fündig: Im Zuge einer gezielten Kontrolle bei Bruck an der Leitha flog etwa ein Bulgare auf, der im Auto seiner Frau – unter anderem in Hohlräumen und umgebauten Kanistern – massenhaft Zigarettenpackungen versteckt hatte.
An beinahe derselben Stelle war vor Kurzem auch ein türkischer Lkw-Lenker ins Netz gegangen: Der 27-Jährige gab zunächst an, nur 15 Packungen mitzuführen. Hinter selbst gebastelten Verkleidungen stellten die Zöllner schließlich 22.000 Zigaretten verschiedener Sorten mit türkischer Banderole sicher. Für die Schmuggel-Fahrt kassierte der Mann 1000 Euro – jetzt hat er eine saftige Anzeige am Hals.
Mit den erfolgreichen Aufgriffen haben die Beamten einmal mehr gezeigt, dass Schmuggel und Abgabenhinterziehung in Österreich konsequent verfolgt werden.
Barbara Eibinger-Miedl, Staatssekretärin im Finanzministerium
Bild: Jauschowetz Christian
„Beitrag für faire Wettbewerbsbedingungen“
Allein bei diesen beiden Amtshandlungen wurden knapp 50.000 Stück unversteuerter „Tschick“ sichergestellt, die hinterzogenen Abgaben belaufen sich auf knapp 10.000 Euro. Ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn man sich die Jahresbilanz ansieht – 2024 wurden rund sechs Millionen Schmuggel-Zigaretten beschlagnahmt.
In Zukunft werden die Beamten wohl noch mehr zu tun bekommen. Denn die jüngsten – und wohl auch kommenden – Preiserhöhungen bei Tabakwaren werden den Schmuggel noch befeuern, sind sich Experten sicher. „Der Zoll leistet einen unverzichtbaren Beitrag für faire Wettbewerbsbedingen der heimischen Wirtschaft“, so Finanz-Staatssekretärin Eibinger-Miedl. Jeder geschmuggelte Tschick schädigt unsere Trafikanten.
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