Im Wahlkampf und in den ersten Wochen seiner Präsidentschaft war Tech-Milliardär Elon Musk oft an der Seite von Donald Trump. Doch nun zieht sich der 53-Jährige aus Washington zurück.
Musk investierte mehr als 250 Millionen US-Dollar in den Wahlkampf von Trump und wurde in der Folge zu einem engen Vertrauten des US-Präsidenten. Doch nach mehreren internen Konflikten endet nun sein Einsatz als sogenannter „besonderer Regierungsangestellter“. Der Status ist laut US-Recht auf 130 Tage begrenzt.
Musk beendet Tätigkeit in Trumps Effizienzabteilung Doge
Er werde seinen Posten in der US-Regierung aufgeben, erklärte Musk mit Blick auf seine Tätigkeit bei der von Trump geschaffenen Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge). Er wolle Trump „für die Gelegenheit danken, unnötige Ausgaben zu reduzieren“, fügte er hinzu. Ungeachtet seines Rückzugs werde sich der Auftrag der Doge im Laufe der Zeit „verstärken“, fügte Musk hinzu. Dieser Auftrag präge die Regierung als „Lebensart“.
Die genauen Umstände seines Ausscheidens sind nach wie vor unklar. Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person hat es zwischen Trump und Musk zuvor kein Gespräch gegeben. Musks Abgang sei auf „höchster Ebene“ beschlossen worden.
Musk kritisierte Trumps Steuergesetz
Musk hatte allerdings am Dienstag Trumps wichtigstes Steuergesetz als zu teuer kritisiert. „Ich war ehrlich gesagt enttäuscht über das massive Ausgabengesetz, das das Haushaltsdefizit nicht verringert, sondern erhöht und die Arbeit des Doge-Teams untergräbt“, sagte er in einem Interview mit dem US-Sender CBS News.
Der „Washington Post“ hatte Musk vor Kurzem bereits erklärt, seine Organisation sei zum Sündenbock geworden. Doge werde „für alles zum Prügelknaben gemacht“. Passiere irgendwo etwas Negatives, „dann werden wir dafür in die Verantwortung genommen, selbst wenn wir nichts damit zu tun haben“.
„Dümmer als ein Sack Steine“
In den vergangenen Wochen war Musk zudem immer wieder mit Kabinettsmitgliedern aneinandergeraten, vor allem mit Außenminister Marco Rubio, Verkehrsminister Sean Duffy und Finanzminister Scott Bessent. Trumps Handelsberater Peter Navarro bezeichnete er als „Idioten“ und „dümmer als ein Sack Steine“.
Musks politisches Engagement hat weltweit Proteste ausgelöst. Einige Tesla-Investoren verlangten, dass Musk seine Rolle als Berater von Trump aufgibt und sich stärker bei Tesla engagiert.
Schmerzliche Umsatzrückgänge bei Tesla
Musks Unternehmen Tesla hatte im April erhebliche Umsatzrückgänge und Gewinneinbrüche gemeldet. Demnach gingen die weltweiten Verkäufe des US-Elektroautobauers im ersten Quartal um 13 Prozent zurück. Musk kündigte daraufhin an, seine Tätigkeit bei Doge einzuschränken, um sich wieder mehr um seinen Elektroautokonzern kümmern zu können. Die „entscheidende Arbeit“ von Doge sei „weitgehend erledigt“, er wolle sich nun wieder verstärkt seinem Unternehmen Tesla widmen, erklärte Musk im April.
Musk wegen AfD-Unterstützung in der Kritik
Auch mit Musks Onlinedienst X gab es zuletzt massive Probleme. Zuletzt missglückte zudem am Dienstag der neunte Testflug der Riesenrakete Starship des von Musk gegründeten Raumfahrtunternehmens SpaceX. In Europa und vor allem in Deutschland zog Musk wegen seiner Unterstützung für rechtsgerichtete politische Kräfte viel Kritik auf sich. So hatte der Unternehmer im Bundestagswahlkampf die extrem rechte AfD unterstützt.
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