„Grenze überschritten“

Fans gegen Klub: Rassismus-Causa beschäftigt LASK

Bundesliga
22.05.2025 16:33

Eine am vergangenen Wochenende in den Blickpunkt gerückte Rassismus-Causa beschäftigt den LASK weiter. Nach Statement der Clubführung des Fußball-Bundesligisten sowie Teilen der aktiven Fanszene der Linzer nahmen am Donnerstag Trainer Maximilian Ritscher und Kapitän Philipp Ziereis zu den Vorkommnissen in Graz Stellung. Der Stimmungsboykott in Linz wird jedenfalls bis Saisonende weitergehen.

Ritscher berichtete vor dem Heimspiel gegen Altach von Gesprächen beim 0:1 gegen den GAK am vergangenen Samstag. „Spieler sind auf uns zugekommen und haben gesagt, dass sie rassistisch beschimpft wurden.“ Die Mannschaft entschied sich danach, sich nicht geschlossen von den mitgereisten Anhängern zu verabschieden.

Ziereis: Grenze überschritten
„Wir wollen nicht alle über einen Kamm scheren“, meinte Ritscher über die Fans. Die Schmähungen seien aber „menschenverachtend“ und hätten „überhaupt keinen Platz“, hielt er fest. Für Ziereis war eine Grenze überschritten, die fehlende Verabschiedung nur folgerichtig. „Wir würden es wieder so machen“, betonte der Deutsche. Einzelne Spieler seien nach dem Spiel auch bei den Fans gewesen und hätten die Beweggründe klar kommuniziert.

Der Verein hatte am Sonntag den Gang in die Öffentlichkeit gewählt. Man werde den Vorfall „lückenlos aufarbeiten, mit den Behörden kooperieren und alle notwendigen rechtlichen sowie vereinsinternen Schritte setzen“, hieß es in einer Mitteilung.

Außerdem schrieb der LASK von einem Vorfall im Spiel der LASK Amateure gegen Weiz in der Regionalliga. Dort habe ein Zuschauer, „der laut übereinstimmenden Aussagen der organisierten Fanszene zuzurechnen ist“, sich lautstark in einer Weise geäußert, welche unzweifelhaft eine Verherrlichung nationalsozialistischen Gedankenguts darstellt. Der Vorfall wurde zur Anzeige gebracht, ein Hausverbot ausgesprochen.

Fanszene gegen Klubchef
Die Fan-Gruppierung Landstrassler schrieb in einer Antwort auf das Club-Statement, rassistische Beschimpfungen in Graz nicht wahrgenommen zu haben. Es sei jedoch unseriös, einen derartigen Vorfall zu hundert Prozent auszuschließen. Rassistische Tendenzen im Fansektor wären im Falle des Falles aber umgehend unterbunden worden. Der Zwischenfall im Amateure-Spiel betreffe keine Person aus der aktiven Fanszene, hieß es weiter. Von der angesprochenen Person distanziere man sich.

Der harte Kern der LASK-Fans steht seit längerem auf Kriegsfuß mit Geschäftsführer Siegmund Gruber. Im letzten Heimspiel kam es zu „Gruber raus“-Rufen, bis Saisonende wurde ein Stimmungsboykott ausgerufen. Der Anhang fordert den Rücktritt des LASK-Chefs. Im diese Woche veröffentlichten Statement schrieb die Fanszene von „niederträchtigen Versuchen des Vereins, die Fans zu spalten und eine aktive Fanszene, die in den letzten Jahren vieles dafür getan hat, das zurecht rassistisch-negativ behaftete Image der Fanszene, welches in den Jahren vor der Landstrassler-Gründung entstand, aufzubessern, derart zu diskreditieren.“

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