Bis zu zwei Drittel aller Klubs in der Salzburger Liga tauschen Jahr für Jahr ihren Übungsleiter aus. Die „Krone“ hat sich bei Betroffenen umgehört. Diese üben Kritik daran und finden klare Worte zur gelebten Praxis.
Nicht nur auf Spielerebene findet mittlerweile jährlich ein Rekord-Transferfenster statt. Auch die Trainer leben in der Salzburger Liga gefährlich. Nicht umsonst ist die halbe Liga auf Trainersuche für kommende Saison. Das führt zu kuriosen Situationen: Bernhard Huber-Rieder (32) ist seit November ’23 im Amt, zählt damit als Jungspund zu den Längstdienenden. „Das hat mich selbst überrascht“, gestand er nach dem 2:0 gegen Eugendorf. Wo sich Betreuer Mario Messner sicher ist: „Es kommt alles aus dem Profi-Bereich herunter. Die Leute sehen das im TV. Dabei hab ich mal eine Studie gelesen, dass es gar keinen Trainereffekt gibt.“
Drastischere Worte findet Grödig- und Salzburger Liga-Rekordcoach Arsim Deliu. „Viele Funktionäre kennen sich einfach nicht aus. Ich wäre längst nicht mehr Trainer hier, wenn Sportchef Pfeifenberger nicht Vertrauen gehabt hätte“, spricht er auf eine Flaute im Vorjahr an, als man acht Spiele en suite sieglos blieb. Seither fand der Klub in die Spur zurück. Es liegt hauptsächlich an den Untersberg-Kickern, dass Seekirchen nicht längst als Meister feststeht.
„Mehr Auswahl im Norden“
Als Gegenbeispiel dient der einzige Südklub Bramberg. Coach Bernhard Hanser – er fehlte beim 4:0 in Neumarkt gesperrt – hat einen Dreijahresvertrag. Obmann Martin Innerhofer meint: „Man sieht, dass im Norden mehr Auswahl da ist. Wenn die Harmonie nicht passt, tauscht man eben schneller den Trainer aus, wie es aussieht.“
„Die Zündschnur ist generell kürzer geworden“, findet Puch-Präsident Christian Schwaiger. „Ich glaube, dass heutzutage die Verantwortlichen ziemlich schnell die Nerven verlieren. Es ist viel schwieriger geworden, junge Menschen zu motivieren und zu begeistern. Da kann man schon mal schnell verzweifeln.“
Klarstellung aus Puch
Weil es zuletzt falsch vermeldet wurde, betont er: „Ich hatte zwei Gespräche mit Grödig. Die Treffen waren gut und wir haben vereinbart, dass wir uns wieder verabreden. Bis dato gab es keine weiteren Treffen. Ich bin Präsident in Puch und alles andere interessiert mich bis Ende der Saison nicht.“ Weil der angekündigte Wechsel seiner Akteure Lukacevic und Hölzl eben nach Grödig für Irritationen sorgte, ergänzt Schwaiger: „Mit diesen Transfers hatte ich absolut nichts zu tun.“
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