Als der 57-jährige Günter S. aus Grundlsee am Sonntag um 8.30 Uhr mit seinem Auto nach Bad Aussee kam, traute er zuerst seinen Augen nicht. Mitten auf dem Meranplatz stand mutterseelenallein ein Kleinkind. Der Obersteirer reagierte sofort, nahm den Buben zu sich ins Auto und verständigte die Polizei.
Doch bei der Suche nach den Eltern hatten es die Beamten nicht leicht. "Ich hab' den Buben nach Mama und Papa gefragt, da hat er mit den Fingern in alle Windrichtungen gedeutet", sagt Bezirksinspektor Reinhold Leitner. "Als erstes haben wir in einem Lokal nachgeschaut, dort aber nur die Aufräumerin angetroffen. Sie war so nett, sich um das Kind zu kümmern."
Wohnungstür stand offen
Es war wohl Instinkt, der die Uniformierten in der Kirchengasse weitersuchen ließ. Dabei fiel ihnen ein Haus auf, bei dem die Eingangstüre offen war. Reinhold Leitner: "Im Parterre ist auch eine Wohnungstür offen gestanden. Drinnen hat eine Frau tief und fest geschlafen." So wurde die Mutter des Buben, eine 21-jährige Ungarin, gefunden.
Ihr 31 Jahre alter Mann war frühmorgens zur Arbeit in ein nahe gelegenes Hotel gegangen, danach muss der 18 Monate alte Sohn aus dem Gitterbett gestiegen und auf Entdeckungsreise gegangen sein. Dabei hatte der Bub wohl viele Schutzengel - denn dort, wo er gefunden wurde, fließt in der Nähe die reißende Koppentraun durch.
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