Die Entscheidung, wer Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien folgt, dürfte weiter auf sich warten lassen. Derzeit gebe es keine Anzeichen, dass der schwerkranke Papst Franziskus schon bald einen Nachfolger ernennt, hieß es aus Kirchenkreisen.
Schönborns Rücktritt war am 22. Jänner, dessen 80. Geburtstag, vom Vatikan akzeptiert worden. Seitdem leitet Josef Grünwidl als Apostolischer Administrator die Erzdiözese.
Kranker Papst weiterhin entscheidungsfähig
Entscheidungsfähig ist der erkrankte Papst offensichtlich weiterhin. Fast täglich werden von ihm weitere Bischöfe ernannt, zuletzt in Indien, wie dem offiziellen „Bollettino“ des Vatikans zu entnehmen ist. Eine Vorentscheidung, wer für das Amt infrage kommt, trifft das Dikasterium für die Bischöfe, das wiederum einem Dreiervorschlag der Nuntiatur in Österreich, der vatikanischen Botschaft im Land, folgt.
Entscheidet sich der Papst gegen einen Kandidaten oder sagt einer ab, beginnt der Prozess aber wieder von vorne. Derzeit kann nur spekuliert werden, aus welchem Grund über die Zukunft der Erzdiözese Wien noch nicht entschieden wurde. Eigentlich hatte man in Österreich mit einer schnellen Entscheidung gerechnet und die Einsetzung eines Administrators als Zeichen in die Richtung gewertet.
Auch Regierung eingebunden
Eine wesentliche Aufgabe bei der Bestellung des neuen Erzbischofs kommt auch der eben erst angelobten neuen Regierung zu. Für gewöhnlich muss der Ministerrat aufgrund des Konkordats vor der Ernennung grünes Licht geben. Dem Vernehmen nach ist dies noch nicht passiert. Die Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz in der Erzabtei Pannonhalma in Ungarn Mitte März wird also höchstwahrscheinlich noch ohne einen neuen Wiener Erzbischof über die Bühne gehen.
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