Mit "Bumerang", dem Opener des neuen "Massive Töne"-Albums, beweisen die Stuttgarter Jungs eindrucksvoll, dass sie immer noch rocken können. "Bumerang" kommt mit pumpenden Funk- und Soul-Samples daher. Textlich muss man natürlich betonen, dass man schon seit 1996 dabei ist. Einen kleinen Seitenhieb in Richtung Berlin liefern die Massiven gleich mit: "Dein Viertel ist nicht ghetto nur durch geistige Armut."
Bei den Folgetracks "Easy" und "Lass rollen" flaut es dann ein wenig ab. "Easy" bietet nettes Storytelling über einen schönen Tag im Sommer, ist aber ansonsten zu vernachlässigen. "Lass rollen" könnte in puncto Bedeutungslosigkeit der Nachfolger von "Cruisen" sein. Zwar gut für die Party, aber textlich ein wenig peinlich.
"Topmodel", die erste Single-Auskopplung, behandelt hingegen auf unterhaltsame Art und Weise das Thema Essstörungen und Schlankheitswahn. Das dazugehörige Video, in dem nur halbnackte Schönheiten zu bewundern sind, steht jedoch im Widerspruch zum Inhaltlichen. Das nur nebenbei gesagt...
Ein akustisches Highlight bietet der Song "Auf dich ist verlass". Rapper Ju lässt sein "Junge, was?!" hinter sich und präsentiert eine wunderschön einfühlsame und authentische Rap-Ballade. Verziert wird das ganze von der spanisch singenden Laura López Castro.
"Mein Job" bringt dann wieder Stimmung in die Bude und liefert zugleich die Hymne für jedes Büro. Jeden Morgen kurz aufdrehen und schon ist der Tag gerettet. "Unerreichbar" hingegen behandelt die Sorgen zweier Liebender im Zeitalter der Telekommunikation, während "Mach'n Move" auf die Party-Drüse drückt. US-Brüller Fatman Scoop liefert die Hook für diesen Oldschool-Partysong.
"Wellness" ist einer dieser typischen Rap-Songs, die die Liebe zu HipHop schildern. Auch hier solider Rap mit gutem Beat, aber neu ist daran auch nichts. Aufwärts geht es wieder bei "Zurück in die Zukunft". Hier geht's um Sozialkritik und den Zwang sich anpassen zu müssen. Gepaart mit einem Soul-Beat von Emile und dem Gesang von Fetsum ein krönender Abschluss des Albums.
"Zurück in die Zukunft" bietet für jeden Geschmack etwas: Sei es mal nachdenklich still oder basspumpend für die passende Party. Allerdings schafft es nur jeder zweite Track zum "Burner"-Status.
Fazit: 6 von 10 Fluxkompensatoren
Von Sebastian Räuchle
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.