Einmarsch in Seoul
Kim Jong Uns neues Video: “Ein kurzer, dreitägiger Krieg”
In dem Video erstürmen Tausende nordkoreanische Soldaten brennende Schlachtfelder oder springen mit Fallschirmen ab, eine Artillerie-Salve nach der anderen wird abgefeuert, Panzer überrollen die Grenze zum verfeindeten Nachbarstaat. Ziel ist die Millionenmetropole Seoul, die im Handstreich besetzt wird. Teil des Plans sei laut der Drohbotschaft die Geiselnahme von 150.000 US-Bürgern.
Fiktiver Einmarsch bewirkt Wiedervereinigung nach drei Tagen
Drei Tage nach Beginn der fiktiven Invasion breche in Seoul und anderen Städten Südkoreas völliges Chaos aus, erzählt der Sprecher. Es gebe weder Nahrungsmittel, Trinkwasser noch funktionierende Kommunikationsleitungen. In dieser Situation greife die nordkoreanische Volksarmee ein und bewirke so in nur drei Tagen eine Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten, heißt es in dem Kommentar weiter.
Nordkorea hatte in letzter Zeit wiederholt derartige Propaganda-Videos veröffentlicht. So wurde gezeigt, wie das Weiße Haus und der US-Kongress in Washington in einem Flammenmeer untergehen und New York durch einen Raketenangriff zerstört wird (siehe Infobox). Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten zuletzt deutlich zugenommen, als das Regime in Pjöngjang nach der Verschärfung der UNO-Sanktionen den Nichtangriffspakt mit dem Süden aufgekündigt hatte. Zuvor hatte Nordkorea seinen dritten unterirdischen Atomtest durchgeführt und den USA mit einem nuklearen Erstschlag gedroht.
Seoul: Designierter Verteidigungsminister tritt zurück
In Südkorea ist unterdessen der designierte Verteidigungsminister Kim Byung Kwan zurückgetreten. Ein Zusammenhang mit dem Video aus Nordkorea besteht freilich nicht, vielmehr war der Doch-Nicht-Minister wegen seiner Tätigkeit für einen Waffenhändler unter Kritik geraten. Auch seine angeblichen Anteile an einem Gasunternehmen in Burma, die der Politiker verheimlicht haben soll, kamen in Südkorea nicht gut an. Die neue südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye nahm Kims Rücktrittsgesuch an und bat den derzeitigen Verteidigungsminister, seine Amtszeit zu verlängern. Der Rückzug ist ein weiterer Schlag für Park, nachdem das Parlament bereits einige ihrer Personalvorschläge zur Regierungsumbildung zurückgewiesen hatte.
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