Hunderte „Krone“ Leser folgten unserem Aufruf, nach geschwächten Zugvögeln Ausschau zu halten. Denn die starken Unwetter machten den Flug Richtung Süden unmöglich. Viele fanden den Tod, doch Tierschützer kämpfen – nach wie vor – um jede einzelne Schwalbe. Einige konnten heute bereits wieder in die Freiheit entlassen werden.
Am vergangenen Samstag spitzte sich die Unwettersituation dramatisch zu. Die Rettungskräfte arbeiten aktuell am Anschlag, um die Krise zu meistern und Menschenleben zu retten. Doch mit der Hochwasser-Welle schwappte auch eine Welle der Hilfsbereitschaft über unser Land.
In der „Krone“ haben wir von der Misere der Schwalben und Mauersegler berichtet und aufgerufen zu helfen. Denn tausende Tiere blieben entkräftet am Boden oder fanden – als sie eigentlich Schutz an Fassaden suchten – in den Städten einen grausamen Tod zwischen den Gittern der Taubenabwehr.
Rasant ging diese Meldung durch die sozialen Medien und wurde hunderte Male geteilt. Was dann folgte, hat Stefan Scheidl vom Tierschutzhaus Vösendorf so auch noch nicht erlebt. „Mein Telefon hat im Minutentakt geläutet. Menschen wollten wissen, was sie mit den gesicherten Tieren machen sollen. Ich kann gar nicht zählen, wie viele Schwalben wir bekommen haben.“
Viele Tierfreunde sind derzeit im Tierschutzhaus ehrenamtlich beschäftigt, die geschwächten Tiere vorsichtig zu füttern und wieder auf die Beine zu bringen. Keine einfache Aufgabe, denn Schwalben nehmen ihre Nahrung normalerweise im Flug auf. Ihnen Insekten in kleinen Mengen mit Pinzette zu verabreichen, ist schwierig.
„Es war ein Wettlauf gegen die Zeit“, erklärt Scheidl voll Zuversicht. „Ohne die unermüdliche Unterstützung unserer Teams und vieler freiwilliger Helfer hätten viele dieser Vögel nicht überlebt. Die Tiere, die wir retten konnten, haben nun die Möglichkeit, ihre Reise fortzusetzen.“
Dank der günstigen Wetterlage am Dienstag war es am Vormittag in Vösendorf so weit. „Schwalbenmama“ Flora hat sich unermüdlich um ihre Schützlinge gekümmert. Behutsam öffnet die Tierpflegerin das Fenster und frische Luft erfüllt den Raum. Die Schwalben stoßen förmlich Freudenschreie aus und strömen Richtung Fenster.
Nach und nach starteten die Vögel und ziehen über die Köpfe der Helfer hinweg, die sich im Garten versammelt haben. Ein Raunen und Applaus geht durch die Menge, denn es ist an diesem Tag ein Symbol der Hoffnung.
Nach vielen Stunden des Bangens ist es für die Beteiligten eine Wohltat zu sehen, wie ihre Schützlinge die Reise in den Süden fortsetzen. Die Rettungsaktion wird noch einige Tage andauern, denn viele Tiere sind noch nicht stark genug. Und immer noch herrscht im Aufnahmebereich der Station Hochbetrieb, denn laufend bringen Menschen weitere Schützlinge, die ums Überleben kämpfen.
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