Blick in die Urzeit

Weitest entfernte Explosion aufgezeichnet

Wissenschaft
12.09.2005 19:11
Astronomen haben eine riesige Explosion am Rande des sichtbaren Universums entdeckt. Es ist der am weitesten von der Erde entfernte Gammastrahlen-Ausbruch, der jemals beobachtet wurde. Die Daten sollen helfen, die Entwicklung unseres Universum besser zu verstehen. Der Gammastrahlen-Ausbruch stamme wahrscheinlich von einem riesigen Stern, der kollabiert sei, teilte die Königliche Astronomische Gesellschaft am Montag in London mit.

Der Ausbruch sei in einer Entfernung von 12,7 Milliarden Lichtjahren geschehen - weniger als 900 Millionen Jahre nach dem Urknall, schreibt Guido Chincarini von der Universität Mailand- Bicocca. Das Weltall habe noch nicht einmal 7 Prozent seines heutigen Alters erreicht, erste Sterne und Galaxien hätten sich gerade gebildet. Bei der Explosion ist nach Angaben von Chincarini innerhalb weniger Minuten 300 Mal mehr Energie frei geworden, als die Sonne in ihrem gesamten Leben von 10 Milliarden Jahren abgeben werde.

Wie ein Stern so viel Energie erzeugen könne, sei noch nicht klar, sagte Nial Tanvir von der britischen Universität Hertfordshire. Bislang ist nach Angaben der Königlichen Astronomischen Gesellschaft nur ein Quasar in noch weiterer Entfernung beobachten worden. Quasare enthalten die Masse von mehreren Millionen Sternen und strahlen extrem stark. Der nun gemessene Ausbruch wurde untern anderem vom NASA-Satellit "Swift" sowie Teleskopen in Chile und auf Hawaii gemessen.

Gammastrahlen-Explosionen (Gamma Ray Bursts) gehören zu den leuchtkräftigsten Ereignissen im Universum. Sie strahlen wenige Sekunden lang weit mehr Energie ab als eine ganze Galaxie.

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