Gibt es Stationen, die der Landeshauptmann beim größten Volksfest des Landes an diesem Wochenende unbedingt besuchen muss? Christopher Drexler, zuständig für Volkskultur, im „Krone“-Gespräch über das Fest, das Zigtausende anzieht.
„Krone“: Herr Landeshauptmann, schlüpfen Sie lieber in den Steireranzug oder in die Krachlederne beim Aufsteirern?
Christopher Drexler: Aufsteirern gehört mit Lederhose!
Haben Sie Respekt vor dem heurigen Bieranstich? 2022 haben Sie ja rekordverdächtige 48 Schläge benötigt . . .
Ich hab in meinem Leben schon viele Bieranstiche gemacht – der einzige, der aus der Reihe gefallen ist, war der beim Aufsteirern vor zwei Jahren. Mir ist aber nachher gesagt worden: Das Fass war schadhaft. Wie auch immer, jeder Bieranstich muss mit Respekt erfolgen – ich will ja keine unfreiwillige Dusche erleben.
Gibt es für Sie Programm-Fixpunkte, die Sie keinesfalls versäumen dürfen, oder Stationen, an denen Sie nicht vorbeigehen werden?
Die Attraktionen sind an beiden Aufsteirern-Tagen einen Besuch wert, egal ob Volkstanz, Musik oder Kulinarik. Am Samstag ist der Besuch der „Krone“-Alm für mich ein Pflichttermin, später das Benefizausschenken bei den Oberlandlern. Um darauf zurückzukommen: Der Bieranstich ist natürlich ein Fixpunkt, aber auch ein Besuch bei meiner Tochter, die in der Herrengasse einen Stand betreut.
Was macht das Brauchtumsfest so einzigartig in Europa – und beneiden andere Landeshauptleute Sie um unser steirisches Volkskultur-Aushängeschild?
Das Besondere am Festival ist, dass gelebtes Brauchtum und gelebte Tradition einem riesigen Publikum in Graz präsentiert werden können. Das ist wichtig für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, das ist wichtig für lebendige Volkskultur. Ich glaube, nicht nur andere Bundesländer in Österreich beneiden uns ums Aufsteirern, nein, der Neid geht ja bis nach Bayern! Das Aufsteirern ist ein einzigartiges Volkskulturfest, das seinesgleichen in ganz Europa nicht findet.
Ich glaube, nicht nur andere Bundesländer beneiden uns ums Aufsteirern, nein, der Neid geht ja bis nach Bayern!
Landeshauptmann Christopher Drexler
Das Steiermark-Festival ist auch für die Wirtschaft und den Tourismus ein wahres „Fest“: Wie viel Wertschöpfung wird hier erzielt?
Nach einer aktuellen Wertschöpfungsstudie haben das Festival und die TV-Show im vergangenen Jahr zusammen rund 20 Millionen Euro an direktem Impuls in der Steiermark gebracht. Das Aufsteirern ist also ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden.
Das Aufsteirern zeigt die Steiermark mit ihrem Brauchtum, ihrer Musik, ihrer Kulinarik. Was ist für Sie das typisch Steirische, auf das wir so stolz sein können?
Wir sind ein Land der kulinarischen Vielfalt und der kulinarischen Qualität. Das geht vom steirischen Backhendl bis hin zu den Roggenkrapfen mit Ennstaler Steirerkas. Wir haben darüber hinaus eine unglaubliche Qualität beim steirischen Wein erreicht und sind auch ein sehr reichhaltiges Bierland. Also: In der Steiermark geht einem nichts ab – zumal wir auch das reinste Quellwasser haben!
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