"Das ist das Spiel, auf das die Welt wartet", hatte Real-Trainer Jose Mourinho vor dem Duell mit seinem Trainer-Freund Alex Ferguson angekündigt. Seine Mannschaft verabsäumte es aber, aus der phasenweise vorhandenen Überlegenheit mehr Kapital zu schlagen. Die Tore erzielten Real-Superstar Cristiano Ronaldo (30.) und Danny Welbeck (20.) jeweils per Kopf.
Ferguson bewies Mut. Der Coach des überlegenen englischen Tabellenführers verzichtete nicht nur in der Innenverteidigung auf Kapitän Nemanja Vidic, er setzte auch auf eine überraschend offensive Grundformation. Welbeck rechtfertigte seinen Einsatz, indem er einen Rooney-Corner entgegen dem Spielverlauf ins Tor beförderte. Der englische Teamspieler hatte sich davor gegen Sergio Ramos durchgesetzt.
Real zu Beginn überlegen
Real, mit Youngster Raphael Varane statt Pepe im Abwehrzentrum, dominierte das Spielgeschehen vor der Pause. Einen Schuss von Fabio Coentrao berührte United-Torhüter David de Gea gerade noch ausreichend, um ihn an die Innenstange zu lenken (6.). Beim Kopftor von Ronaldo war er aber chancenlos. Nach einer Maßflanke von Angel di Maria schraubte sich der Portugiese hoch, erzielte sein siebentes Tor im siebenten CL-Saisonspiel (30.).
Ronaldo drückte dem ersten Duell mit seinem Ex-Verein, den er 2009 für mehr als 90 Millionen Euro in Richtung Madrid verlassen hatte, seinen Stempel auf. Ein weiterer Treffer blieb dem 28-Jährigen aber trotz mehrerer guter Chancen verwehrt. De Gea durfte sich mehrmals auszeichnen. Auf der Gegenseite traf Robin van Persie die Latte, die zweite Gelegenheit des Niederländers kratzte Xabi Alonso von der Linie (72.).
Gute Ausgangsposition für United
United verpasste damit zwar den ersten Sieg im Bernabeu-Stadion, ist aber bereits 15 Pflichtspiele ungeschlagen. Die Engländer haben keine schlechten Karten, Real zum zweiten Mal nach 1967/68 aus der Königsklasse zu eliminieren. Für die Madrilenen steht im Rückspiel in drei Wochen fast schon ihre gesamte Saison auf dem Spiel, liegen sie in der Meisterschaft doch nahezu aussichtslos zurück.
Starke Vorstellung von Dortmund in Donezk
Auch Dortmund hatte etwas mehr vom Spiel, brachte sich aber durch Eigenfehler in Bedrängnis. Beim 1:0 durch einen Freistoß von Schachtjor-Kapitän Dario Srna sah BVB-Torhüter Roman Weidenfeller alles andere als gut aus (31.), vor dem 2:1 durch den eingewechselten Douglas Costa verschätzte sich Abwehrchef Mats Hummels (68.).
Den Borussen gelangen aber zwei wichtige Auswärtstore, die das Tor zur ersten Viertelfinal-Teilnahme seit 15 Jahren (1998) weit aufstoßen. Robert Lewandowski hatte bei seinem Treffer zum 1:1 Glück: Der Pole haute am Ball vorbei, dieser kam aber auf kuriose Weise zu ihm zurück, und er schoss überlegt ein (41.).
Kurz vor Schluss machte Hummels seinen Fehler gut und köpfelte nach einem Corner zum umjubelten 2:2 ein (87.). Schon in der Anfangsphase hatte der Innenverteidiger per Kopf die Latte getroffen (17.). Die Begegnung war von einer Bruchlandung eines Flugzeugs überschattet, bei der vor dem Spiel in Donezk mindestens fünf Schachtjor-Fans getötet wurden.
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