GUTEN MORGEN

Ein Original | Ein Phänomen

Ein Original. Ein Baumeister und Shoppingcenter-Betreiber stirbt mit 91 – wie berichtet man darüber? Ist das eine größere Meldung wert? JA, eine sehr große, wenn es sich um Richard Lugner handelt! Dann entscheiden wir uns nach kurzer Diskussion in der Redaktionskonferenz sogar für eine „große Lösung“ auf der „Krone“-Titelseite: In Hinteransicht der davonmarschierende, befrackte „Mörtel“. Mit dem Wortlaut „Ein Original geht ab“. Und das ganz im doppelten Wortsinn: Denn einerseits ist Lugner mit seinem Tod aus dem Rampenlicht, von der (medialen) Bühne abgegangen. Und andererseits wird er uns abgehen. Wer ist „uns“? Er wird, zwar sicher nicht allen, aber vielen Menschen im Land abgehen. Das bestätigt allein schon die Antwort auf die gestrige „Frage des Tages“ via krone.at. Da wollten wir wissen, ob der Opernball ohne Richard Lugner noch der gleiche sein werde – fast drei Viertel meinten: Nein. Und Lugner wird auch uns Medien abgehen, weil er immer ein Thema war – und zwar ein vielgelesenes.

Ein Phänomen. Dem Phänomen Richard Lugner widmen sich daher in der heutigen „Krone“-Ausgabe gleich mehrere Kolleginnen und Kollegen, die mit dem „Alles-andere-als-nur-ein-Baumeister“ immer wieder zu tun hatten.  Unser Postler Michael Jeannée, der Lugner einst seinen längst in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangenen Spitznamen „Mörtel“ verpasste, erinnert sich an ihn als blitzgescheiten, begnadeten Vermarkter seiner selbst, „vor allem aber“, schreibt Jeannée, „war er gutmütig“. Unser Gesellschaftskolumnist Norman Schenz denkt an drei Jahrzehnte an der Seite des „Society-Baumeisters der Nation“ und wie dieser bei Hochzeiten wie Scheidungen und anderen Abenteuern den „Adabei“ stets auf dem Laufenden hielt. Kolumnistin Franziska Trost erinnert daran, dass Lugner bei der diesjährigen Premiere in Mörbisch abseits der Fotografen für einen stillen Moment zerbrechlich ausgesehen hat. Und Conny Bischofberger schreibt über ihr letztes Interview mit dem gestern Verstorbenen – vor nicht einmal drei Wochen. Da hat er ihr erzählt, dass er bereits eine Gruft auf dem Grinzinger Friedhof bauen hat lassen. Ansonsten aber beschäftige er sich nicht mit dem Tod. Wie alt er werden wolle, hatte ihn die „Krone“-Interviewerin gefragt. Die Ärztin im AKH habe ihm noch acht Jahre gegeben, erklärte er ganz stolz, dann wäre er 99, „eine schöne Zahl“. Bischofberger meint: „Keiner zweifelte daran, dass er das locker schaffen würde. Es war ihm nicht vergönnt. Und es fühlt sich noch immer unglaublich an.“ Ja, er wird abgehen!

Kommen Sie gut durch den Dienstag!

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