Die Sammlung der Neuen Galerie beeindruckt nicht nur durch ihre Internationalität, sondern auch durch die hohe Qualität der Werke. Von Waldmüller bis Weibel reicht der Bogen, den Kurator Günther Holler Schuster in der Ausstellung „Show!“ aufspannt. Besonders spannend: die Gegenüberstellung von alt und neu.
Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, wenn man sich die Ausstellung „Show!“ in der Grazer Neuen Galerie zu Gemüte führt. Da reihen sich außergewöhnliche Arbeiten von internationalen Künstlern wie Andy Warhol, Alex Katz, Yves Klein an Biedermeier-Idyllen von Ferdinand Waldmüller oder Aufbruchsignale von Klimt und Schiele.
Kurator Günther Holler-Schuster hat bei seiner Auswahl und Hängung nichts dem Zufall hinterlassen. Chronologie spielt keine Rolle, vielmehr sind die Kunstwerke thematisch geordnet, machen deutlich, wie die Blicke im 19. Jahrhundert gerichtet waren und wohin sie im 21. Jahrhundert weisen. Ob nun Landschaftsidyllen in Verwüstung münden, Akte in die Auflösung der menschlichen Formen, Stadtdarstellungen in politische Aktionen.
Diese Dialoge der Arbeiten miteinander machen die Ausstellung unglaublich spannend und erschließen sich auch jenen Besuchern, die kein Kunstgeschichte-Studium absolviert haben. So lebendig hat sich selten eine Ausstellung in die Herzen der Besucher geschlichen.
Sehr positive Rückmeldungen
„Wir bekommen tatsächlich sehr viele positive Rückmeldungen“, freut sich Holler-Schuster. Und auch er staunt, etwa über die Antworten auf die am Ausgang via Karten gestellte Frage, welches Kunstwerk man in kommenden Präsentationen wiedersehen will. „Wir haben Namen wie Schiele, Klimt, Boeckl, Waldmüller erwartet, aber die Menschen sehen das viel differenzierter. Aktuell gibt es eine breite Wunschliste, auf der sich auf viele ganz neue Werke befinden.“
Dass diese Sammlung so einzigartig ist – „Kein anderes Landesmuseum ist so international aufgestellt“ (Holler-Schuster) – verdankt sie mehreren Umständen. Die Trigon-Ausstellungen haben vieles dazu beigetragen, aber auch Sammler wie Helmut Suschnigg, Heinz Ploner und Julie von Benedek. Auf etwa 70.000 Exponate bringt man es mittlerweile, zu sehen ist davon meist nicht einmal ein Prozent. Auch in die Highlight-Show haben es nur etwa 350 Kunstwerke geschafft. Doch die können sich allesamt sehen lassen. Besonders, wenn sie so viel zu erzählen haben, wie in „Show!“.
Verkleinerte Fortsetzung
Einziger Nachteil: Die Ausstellung läuft nur bis 18. August, dann muss sie der lange geplanten „herbst“-Ausstellung weichen. In verkleinerter Form soll sie in Folge im Erdgeschoß einen neuen Standort finden, was sie wohl viel von ihrer Wucht kosten wird. Schade!
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