ORF verblüfft

Rapper Sido darf zur “Großen Chance” zurückkehren

Adabei
31.10.2012 15:40
Sido kommt tatsächlich zum ORF zurück! Nachdem der streitbare Rapper vor nicht einmal zwei Wochen wegen seines auf Video festgehaltenen Fausthiebes gegen Moderator Dominic Heinzl aus dem Programm verbannt wurde, verblüfft der Staatsfunk nun mit einer radikalen Kehrtwende: Man lässt den 31-jährigen Berliner in die Sendung "Die Große Chance" zurückkehren.

"Wir geben Sido nach intensiven Gesprächen und reiflicher Überlegung eine zweite Chance - es ist seine große, aber auch letzte", kommentierte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner die am Mittwoch getroffene Entscheidung.

"Nein zu Gewalt steht"
Es handle sich dabei allerdings um keine "Rücknahme der Entscheidung, die direkt nach der Prügelattacke getroffen wurde. Der Stopp war nötig, weil auf beiden Seiten überzogen wurde", so Zechner weiter. Sie betonte: "Das klare Nein zu Gewalt steht! Genauso unumstößlich ist aber mein Glaube an Aussöhnung. Aus diesem Grund habe ich in den vergangenen Tagen, ungeachtet der fragwürdigen Sympathiebekundungen für den Gewaltakt im Netz und der überzogenen Häme gegen Dominic Heinzl, mit beiden das Gespräch gesucht."

ORF will "ein Beispiel geben"
Die Streithanseln hätten laut Zechner Einsicht gezeigt und erkannt, dass sie sich falsch verhalten haben. Zechner: "Uns ist wichtig, dass wir einen Nachdenkprozess ausgelöst haben, wir führen die ausgestreckten Hände beider zusammen. Sowohl Dominic Heinzl als auch Sido haben zuerst im Netz, dann in Gesprächen und zuletzt im Dreiergespräch mit mir gezeigt, dass sie sich bewusst sind, öffentliche Personen zu sein. Deshalb: zurück zum Start. Wir wollen mit dieser Entscheidung ein Beispiel geben, dass am Ende eines Streits idealerweise Aussprache und Versöhnung steht."

"Im Dienst hilfsbedürftiger Menschen"
Beide seien abseits der Kameras in Sozialprojekten tätig und stellten sich in den Dienst hilfsbedürftiger Menschen, heißt es in der ORF-Erklärung. Das zeige, dass sie mehr als nur Kontrahenten seien. Beide seien nun bereits im dritten Halbfinale am Freitag, dem 2. November, in ihren gewohnten Rollen tätig: Sido als Juror, Heinzl berichtet für das Societymagazin "Chili".

Die "Amnestie" für den in Ungnade gefallenen Sido dürfte indes auf Heinzls berufliche Zukunft keine Auswirkungen haben. Eine Fortsetzung der Society-Sendung "Chili" über das Jahresende hinaus oder Spezialsendungen etwa zum Opernball oder anlässlich des Song Contests seien auch nach der Rehabilitation der beiden Streithähne durch den ORF nicht geplant, hieß es.

Dass Heinzls Vertrag nicht verlängert wurde, stand laut ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann "in keinen Zusammenhang mit dem Sido-Konflikt. Da ändert auch dessen Rückkehr nichts". Die Entscheidung sei aus programmstrategischen und budgetären Überlegungen gefallen, die nun nicht zurückgenommen würden.

Der ORF hatte sich von Sido getrennt, nachdem dieser vor knapp zwei Wochen im Anschluss an die erste Liveshow der "Großen Chance" Heinzl niedergeschlagen hatte.

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(Bild: kmm)



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