Zwei Jahre verhandelt

Globales Pandemie-Abkommen scheiterte am Geld

Ausland
25.05.2024 09:02

Nach zwei Jahren sind die Verhandlungen über Pandemie-Abkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorerst auf Eis gelegt worden. Eine Einigung scheiterte unter anderem am Geld. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bleibt dennoch optimistisch.

„Ihr habt wirklich viel geschafft, ihr seid weit gekommen“, sagte er am Freitagabend in Genf. Diplomatinnen und Diplomaten verschiedener Länder gehen davon aus, dass die Arbeit an dem Abkommen zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden könne. Es soll weltweites Chaos wie bei der Corona-Pandemie verhindern und sicherstellen, dass alle Staaten rechtzeitig mit allem nötigen Schutzmaterial, mit Medikamenten und Impfstoffen versorgt werden.

Widerstand von der Pharmaindustrie
Während Hilfsorganisationen und ärmere Länder fürchten, dass die Versorgung der Schwächsten nicht gewährleistet werde, gab es in reicheren Ländern Widerstand von der Pharmaindustrie. Kritikerinnen und Kritiker sagten zudem fälschlicherweise, die WHO wolle im Fall einer Pandemie über Lockdowns oder Impfzwang entscheiden.

Das Abkommen hätte ursprünglich nächste Woche bei einer WHO-Jahrestagung beschlossen werden sollen. Uneinig waren sich die Verhandlerinnen und Verhandler unter anderem bei Prävention und der Finanzierung. Umstritten war etwa, in welchem Umfang Medikamente oder Impfstoffe kostenlos oder zumindest zu günstigeren Preisen für ärmere Länder zur Verfügung gestellt werden sollen. Zwei Jahre war verhandelt worden (siehe Video zum Beginn oben).

Österreichs Regierung für Vertrag
Während der Corona-Pandemie kamen laut WHO-Schätzungen bis zu 20 Millionen Menschen ums Leben. Fast jeder Mensch sei in irgendeiner Weise von den Auswirkungen des Virus betroffen gewesen. „Die Welt braucht immer noch ein Pandemie-Abkommen, und die Welt muss vorbereitet sein“, sagte Tedros.

„Pandemien lassen sich nur gemeinsam bewältigen. Dazu braucht es klare, gemeinsame Regeln der Staaten und auch eine Zusammenarbeit bei der Vorbeugung. Dafür wird sich Österreich weiter einsetzen“, sagte Österreichs Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Sonntag. Während die Regierung den Vertrag unterstützt, macht die FPÖ Stimmung dagegen.

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