Aber ohne Kapitän
Tödliches Donau-Unglück: Schiff setzte Reise fort
Samstagabend kollidierte ein Hotelschiff mit einem Motorboot. Bei dem Unglück wurden zwei Menschen getötet und einer verletzt. Kaum noch Hoffnung gibt es für fünf Vermisste, vermutlich gibt es nur einen Überlebenden. Der Kapitän wurde festgenommen, ihre Reise durfte die MS Heidelberg aber fortsetzen, hieß es am Montagabend.
Der tschechische Kapitän des unter Schweizer Flagge fahrenden Schiffs wird der unterlassenen Hilfeleistung mit Todesfolge verdächtigt. Denn von dem tödlichen Crash, der sich in der Dunkelheit am späten Samstagabend auf der Höhe von Veröce zutrug, erfuhren die Behörden erst, als Passanten einen Verletzten fanden und die Polizei alarmierten. Das Schiff war offenbar einfach weitergefahren, es wurde erst in Komárom gestoppt, rund 90 Kilometer flussaufwärts.
Überlebender soll helfen, Fall zu klären
Die Suche nach der Verantwortung für das Unglück geht weiter – so wie jene nach den fünf Vermissten. Laut dem Leiter des Rettungsdienstes des Komitats Pest, László Balázs, schwinde jedoch die Hoffnung, Überlebende zu finden. Die Polizei hofft, durch die Befragung des italienischen Passagiers des Motorbootes, der sich schwer verletzt ans Ufer retten konnte, den Fall zu klären.
Kollision mit hoher Geschwindigkeit
Die Spuren am Rumpf des Hotelschiffes würden belegen, dass das Motorboot mit hoher Geschwindigkeit mit der MS Heidelberg kollidierte, betonte Mihály Tóth, Sprecher des Ungarischen Landesverbandes für Schifffahrt (Mahosz). Wie das Onlineportal „Ma.hu“ am Dienstag zitierte, sei es Fakt, dass das Hotelschiff auf der vorgegebenen Route gefahren sei.
Die Insassen des Motorbootes waren laut Polizei von einem Festival im Donauknie kommend unterwegs gewesen. Die zwei Todesopfer und fünf Vermissten sollen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren sein. Sie alle stammten aus der Stadt Sülysáp im Komitat Pest, berichtete das Onlineportal „SzMo.hu“. Die Polizei veröffentlichte die Fotos der fünf vermissten Personen.










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