Zwei 100-m-Traumsprints und drei österreichische Siege waren die Glanzlichter der „Austrian Open“ in Eisenstadt! Bryan Levell (Jam) gewann die 100 m in sensationellen 9,82, auch bei den Frauen war Maia McCoy (10,96) eine Klasse für sich.
Für den allergrößten Jubel aber sorgten U23-Europameister Enzo Diessl, der sich mit noch 21 Jahren über 110 m Hürden auf 13,17 (!) Sekunden steigerte, und Speerwurf-Europameisterin Victoria Hudson, die mit 64,21 m ihren fünften Saisonsieg in Folge feierte. Lukas Weißhaidinger setzte sich im Diskuswurf mit 64,93 m durch.
In Eisenstadt ging es an diesem Abend wirklich Schlag auf Schlag! Unfassbar, wie sich dieses Meeting in den letzten Jahren entwickelt hat. Und Enzo Diessl ist und bleibt der „Mann der Stunde“ in Österreichs Leichtathletik. Nur drei Tage nach der U23-EM in Bergen, wo er Gold gewonnen hatte, fegte er in 13,17 über die Hürden. Damit verbesserte er seine erst heuer aufgestellte persönliche Bestzeit um drei Hundertstel und näherte sich immer weiter dem österreichischen Rekord von Mark McKoy. Dieser hält die Bestmarke jetzt schon seit 1994 mit 13,14. Diessl, der „Wunderknabe“, hat das Zeug, sogar heuer noch diesen Rekord brechen zu können! „Das war einfach ein großartiger, aggressiver Lauf von Enzo“, jubelte auch Training Beate Hochleitner.
Großes Selbstvertrauen
Speerwurf-Europameisterin Victoria Hudson feierte ihren fünften Saisonsieg in Folge, als sie mit ihren 64,21 m vor der Litauerin (56,17 m) gewann. „Ich werfe in Eisenstadt eigentlich immer gut, aber ich spüre die harte WM-Vorbereitung, habe mich ein bisschen müde gefühlt. Umso mehr kann sich meine Siegerweite sehen lassen und ich hatte dazu noch zwei weitere Würfe über 62 bzw. 63 m. Damit war eigentlich nicht zu rechnen. Aber mein Selbstvertrauen könnte im Moment kaum größer sein, das hilft natürlich. Selbst wenn ich mich vor dem Wettkampf einmal nicht so gut fühle“, meinte die 29-jährige Niederösterreicherin. Ihren nächsten Start bestreitet sie am Samstag, beim Einladungs-Meeting von Lukas Weißhaidinger in Taufkirchen.
„Die Kraft ist da!“
Auch Lukas Weißhaidinger selbst setzte sich in Eisenstadt, wo er sich mit in seinem „Wohnzimmer“ fühlt, souverän durch. Er setzte sich mit 64,93 m vor dem Deutschen Marius Karges (62,22) und meinte: „Ich hätte heute liebend gerne die 65-m-Marke übertroffen – die fehlenden sieben Zentimeter haben mich kurz geärgert. Aber prinzipiell fühle ich mich gut. Die Kraft ist da, aber die Technik klappt noch nicht ganz nach Wunsch“, meinte der 33-jährige Oberösterreicher. „Ich würde sagen, ich bin aktuell bei 85 Prozent. Noch bleibt ja bis zur WM Mitte September in Tokio ein bisschen Zeit.“
International sorgte natürlich Bryan Levell für das Highlight! Schneller als er ist noch niemand in Österreich gesprintet. Zeitgleich mit 9,84 wie er war nur Justin Gatlin beim Linzer Meeting 2014. Seine 9,84 sind heuer nach den 9,75 seines Landsmannes Kishane Thompson die zweitschnellste Zeit des Jahres.
Schon im Vorlauf hatte Retshidisitswe Mlenga (SA) mit 9,99 die 10-Sekunden-Barriere unterboten. Stark auch der Frauen-Sprint, wo Maia McCoy in 10,96 vor der Deutschen Alexandra Burghardt (11,26) gewann.
50 Jahre alter U20-Rekord fiel
In das Bild der großartigen Sprints passte in Eisenstadt auch ein neuer U20-Rekord! Die 19 Jahre alte Patricia Brunninger lief als Zweite des 100-m-B-Finales bei einem zulässigen Rückenwind von 1,7 m/sek ganz starke 11,49. Damit verbesserte sie den 50 (!) Jahre alten Rekord von Gabi Hareter. Sie war am 29. Mai 1975 handgestoppte 11,4 gelaufen. Mit ihren 11,49 rückte Patricia Brunninger auch schon in die Top Ten der „ewigen“ ÖLV-Bestenliste über 100 m der Frauen vor.
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