Gemeinde stimmte ab

Keine Radetzky-Büste für Flachgauer Bahnhof

Salzburg
23.07.2025 22:41

Die Entscheidung ist gefallen. Anthering bekommt keine Radetzky-Statue! Rund eineinhalb Stunden beriet die Gemeindevertretung am Mittwochabend und schritt schließlich zur anonymen Abstimmung. Die fiel eindeutig aus.

Die Flachgauer Gemeinde sprach sich am Mittwoch um 21 Uhr gegen eine Zwei-Meter-Büste, die Joseph von Radetzky zeigt, aus. Das riesige Stein-Denkmal für den adligen Feldmarschall hätte im Dezember am neuen Park-and-Ride-Parkplatz beim Lokalbahnhof aufgestellt werden sollen – die „Krone“ hatte berichtet. Mit 19 Stimmen dagegen – und lediglich einer dafür – erteilte die Politik den Denkmalplänen des Radetzky-Ordens eine klare Absage.

Der Verein rund um Ex-Landespolitiker Helmut Naderer wollte die riesige Büste errichten. Ein Bildhauer aus dem Flachgau hatte sogar schon mit der Arbeit begonnen. Die Statue wird einen anderen Platz brauchen. Vorausgesetzt, die Salzburg Linien, die das Grundstück beim Bahnhof stellen wollten, machen ihre Ankündigung wahr. Das Lokalbahn-Unternehmen hat seine Zusage an den Radetzky-Orden an das Ergebnis der Abstimmung geknüpft.

Ordens-Großmeister fehlte bei Sitzung
Bürgermeister Alois Mühlbacher (ÖVP) hatte sich anfänglich für die Radetzky-Büste ausgesprochen. Zuletzt hegte aber sogar der Ortschef Zweifel. Militärhistoriker wie Kurt Mitterer betonten, Radetzky nahm in der Schlacht am Walserfeld im Dezember 1800 nur eine „überschaubare Rolle“ ein. Mitterer legte am Mittwoch der Gemeindevertretung die historischen Karten auf den Tisch.

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Ich hoffe, dass in Erinnerung bleibt, dass man bei manchen Entscheidungen die Bevölkerung einbinden sollte

Monika Wölflingseder, Grüne Anthering

Wie schon gegenüber der „Krone“ bestätigte der Militärmann im Ruhestand erneut, dass ein Denkmal für Radetzky in der Flachgauer Gemeinde überzogen sei. Ordens-Großmeister Naderer war ebenso geladen. Er sollte seine Initiative erläutern. Naderer ließ sich jedoch entschuldigen.

„Bei Entscheidungen Bevölkerung einbinden“
Monika Wölflingseder von den Antheringer Grünen, die gemeinsam mit der SPÖ die Diskussion über die Errichtung des Denkmals losgetreten hatte, zeigte sich über das Abstimmungsergebnis erfreut. „Ich hoffe, dass in Erinnerung bleibt, dass man bei manchen Entscheidungen die Bevölkerung einbinden sollte. Selbst wenn die Dinge vermeintlich klein zu sein scheinen.“

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