Vergewaltigungsvorwurf
Depardieu droht wieder Gang zum Gericht
Der französische Schauspieler Gérard Depardieu soll wieder wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung vor Gericht stehen. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits 2024 einen Prozess beantragt. Schauspielerin Charlotte Arnould wirft Depardieu vor, sie im August 2018 zweimal in seiner Pariser Wohnung vergewaltigt zu haben.
Sie war damals 22 Jahre alt, litt nach eigener Darstellung an Magersucht und wog nur 37 Kilogramm. Depardieu sei ein Freund ihres Vaters gewesen. Arnould erstattete bereits kurz danach Anzeige, doch die Ermittlungen wurden eingestellt. Ein Jahr später reichte Arnould erneut Klage ein. Seither warfen auch mehrere weitere Frauen Depardieu sexuelle Übergriffe vor.
Depardieu wies Arnoulds Vorwürfe in einem offenen Brief in der Zeitung „Le Figaro“ zurück. Die Schauspielerin habe freiwillig mit ihm Sex gehabt und ihn angezeigt, weil er sich geweigert habe, mit ihr gemeinsam Chansons auf der Bühne zu singen.
Anwalt: Bilder widerlegen Zwang
Der Anwalt Depardieus sagte, dass er mit einem Freispruch rechne. So gebe es Bilder einer Überwachungskamera, auf denen zu sehen sei, wie Arnould seinen Klienten lange küsse und anschließend lächelnd und allein die Treppe zu seinem Schlafzimmer hinaufsteige. „Sie schreibt ihm am nächsten Tag, dass sie ihn liebe und dass sie nirgendwo so glücklich sei wie in seinen Armen“.
Vergangenen Monat war Depardieu wegen sexueller Übergriffe auf zwei Frauen bei Dreharbeiten zu einer 18-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden (siehe Video oben). Das Gericht ordnete zudem eine psychologische Behandlung und seine Registrierung als Sexualstraftäter an. Es war das erste Urteil in diesem Fall. Ungefähr 20 Frauen werfen dem Filmstar Übergriffe bis hin zu Vergewaltigungen vor. Depardieus Anwalt kündigte Berufung gegen die Bewährungsstrafe an.
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