Allergen entdeckt

Wiener Forscher finden Hilfsmittel gegen Apfelallergie

Wissenschaft
18.10.2012 11:15
70 Prozent der Birkenpollenallergiker leiden auch an einer Nahrungsmittelallergie. So rufen etwa Äpfel, Nüsse, Pfirsiche oder Kiwis Schwellungen, Rötungen und Juckreiz in Mund und Rachen hervor. Eine Forschergruppe am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien hat herausgefunden, dass sich diese Allergie mit einem Apfel-Allergen (Mal d 1) gut behandeln lässt.

Etwa 400.000 Österreicher haben eine Birkenpollenallergie. Sie lässt sich durch Impfungen zwar gut behandeln, das Birkenpollen-Allergen hilft aber nur selten gegen Kreuzallergien. Zudem tritt die Birkenpollenallergie nur saisonal auf, unter der Nahrungsmittelallergie leiden die Betroffenen aber das ganze Jahr.

In der aktuellen Studie haben die Wissenschaftler unter der Leitung von Barbara Bohle das künstlich hergestellte Molekül Mal d 1 als Tropfen unter die Zunge verabreicht, um den Verzehr eines Apfels zu imitieren. Dadurch wurde das Immunsystem aktiviert, erste Anzeichen von Toleranz konnten gemessen werden, berichtete die MedUni Wien in einer Aussendung.

"Lebensqualität der Betroffenen verbessern"
Für die Forscher deutet das darauf hin, dass bei längerer Behandlungsdauer Betroffene beim Biss in den Apfel weniger sensibel reagieren könnten und die Allergene besser toleriert werden könnten. Studienleiterin Bohle: "Somit ist rekombinant hergestelltes Mal d 1 ein vielversprechendes Molekül, um die Birkenpollen-assoziierte Apfelallergie zu behandeln und die Lebensqualität der Betroffenen künftig deutlich zu verbessern."

Dieser Effekt soll nun in einer klinischen Studie nachgewiesen werden, für die von der MedUni Wien noch Teilnehmer gesucht werden. Die ersten Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Journal of Allergy and Clinical Immunology" publiziert.

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