Vorbereitungen laufen

Ebreichsdorf rüstet sich als Festival-Zentrum

Musik
06.05.2024 17:13

Montagmittag stellten die Veranstalter das genaue Konzept für die Sommershows am neuen Open-Air-Gelände im niederösterreichischen Ebreichsdorf vor. An allen vier Konzerttagen erwartet man jeweils rund 60.000 Fans, die größten Sorgen gibt es bezüglich des fehlenden Campings und der An- und Abreise. Der Standort selbst sei jedenfalls gekommen, um zu bleiben.

(Bild: kmm)

Der Sommer naht mir Riesenschritten und mit ihm auch eine neue, üppige Konzertsaison. Neben bereits etablierten Locations wie Nickelsdorf (Nova Rock), dem Wiener Happel-Stadion (AC/DC, Taylor Swift, Coldplay) oder dem St. Pöltner Green Park (Frequency) bringt sich in diesem Jahr auch wieder das Racino in Ebreichsdorf in Stellung. Am 1. Juni findet dort das von der „Krone“ präsentierte „Racino Rocks“ mit Headliner Metallica statt, von 5. bis 7. Juli geht die europäische Version des „Rolling Loud“ über die Bühne. Das in den USA gegründete Hip-Hop-Festival findet mit u.a. Nicki Minaj, Travis Scott, Playboi Carti und Lokalmatador Money Boy statt und feierte letztes Jahr seine Premiere in München, wo überschwängliche Fans einen Wellenbrecher stürmten und international für Schlagzeilen sorgten.

Keine Verletzten, nichts brennt
„Im Gegensatz zu vielen Fußballveranstaltungen gab es keine Verletzten, es brannten keine Container und kein Mensch kam zu Schaden“, erklärt Live Nation-Chef Marek Lieberberg bei einer Pressekonferenz im Racino Ebreichsdorf, wo in weniger als einem Monat zum „Racino Rocks“ rund 60.000 Fans erwartet werden. Diese Menge an Besuchern erwarten die Veranstalter auch an jedem Tag beim „Rolling Loud“ einen Monat später – dementsprechend muss auch das Verkehrs- und Ableitsystem geplant werden, denn Campen ist nicht möglich. „Wobei wir dahingehend noch etwas geplant haben, zu dem wir später näher Stellung beziehen“, erklärt Veranstaltungspartner Klaus Leutgeb, der den Deal auf dem Ebreichsdorfer Veranstaltungsgelände für „mehrere Jahre“ einfädelte.

Das Veranstaltergespann Klaus Leutgeb, Marek Lieberberg, Andre Lieberberg und Matthias Rotermund (v.l.) (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Das Veranstaltergespann Klaus Leutgeb, Marek Lieberberg, Andre Lieberberg und Matthias Rotermund (v.l.)

Live Nation-Österreich-Geschäftsführer Matthias Rotermund und Festivaldirektor Leo Schwärz haben laut eigenem Bekunden „weder Kosten noch Mühen gescheut“, um penibel am Verkehrskonzept zu arbeiten. „Wir haben etwa 12.000 bis 14.000 Autos pro Veranstaltungstag kalkuliert und rund 20.000 Stellplätze ermöglicht. Dabei wird es natürlich zu Wartezeiten kommen, die man nicht verhindern kann. Wir haben aber mehrere Möglichkeiten zur Zu- und Ableitung des Verkehrs, je nachdem, wo die Stoßzeiten liegen.“ Den Musikfans wird aber ausdrücklich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen. „Wenn wir täglich an die 60.000 Menschen abtransportieren müssen, muss man auch etwas Geduld mitbringen.“ Mit den ÖBB hat man einen Deal mit Sonderzügen ausverhandelt. Insgesamt sollen 28 Züge im Zehn-Minuten-Takt fahren.

Verkehrskonzept ist am wichtigsten
Vom Festivalgelände zum Ebreichsdorfer Bahnhof kommt man mit Shuttlebussen. Unter www.busfinder.com/racino-music-summer gibt es zudem Busse, die direkt nach Wien und an insgesamt 103 Haltestellen quer durch Österreich fahren. Diese Busse kosten einen Aufpreis, die Züge und die Wiener Linien sind in den Konzert- und Festivalpässen inbegriffen. Um die Abreise der Menschen etwas aufzuteilen, hat man laut Rotermund eine eigene Partyzone geplant. „Der Entertainmentbereich hat noch länger geöffnet, damit die Abreise sich in Schichten verzögert. So können alle noch länger weiterfeiern und müssen nicht sofort nach dem Ende der Veranstaltung gleichzeitig nach Hause fahren.“ Freilich offen bleibt die Frage, ob dies auch so angenommen wird. Die Events selbst werden um jeweils 22.30 Uhr enden, das Drumherum samt Partydome soll bis etwa 2 Uhr früh geöffnet sein, sodass alle Anwesenden möglichst stressfrei nach Hause kommen können. Wer lieber sportlich anreist: Auch 1000 Fahrrad-Stellplätze sind im Programm ausgewiesen.

(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

„Es soll ein kompaktes Festival der kurzen Wege sein“, so Rotermund, „wir beschäftigten uns seit 2019 intensiv mit dem Verkehrskonzept.“ Auch das Festival selbst soll keine Wünsche offenlassen. Vom Bühnenaufbau über die Tontechnik bis hin zum Foodcourt setzt man auf regionale Zulieferer aus Niederösterreich, es gibt eigens eingesetzte Awareness-Teams und Nachhaltigkeitskonzepte unter dem Banner „Green Nation“. Von der „Krone“ angesprochen auf das Matsch- und Abreisechaos des bisher letzten Ebreichsdorf-Großkonzerts von Bon Jovi 2008 meint Leutgeb: „Dort war kein Konzept vorhanden und die Autos parkten teilweise auf der Autobahn. Wir haben mit den besten internationalen Verkehrsplanern zusammengearbeitet und verlassen uns nirgends auf den Zufall.“ Für den unerwünschten Schlechtwetterfall wäre man mit ausreichend Bodenabdeckungen vorbereitet. „Wir haben die einmalige Chance, auf einer wunderschönen grünen Wiese veranstalten zu können und nicht irgendwo im Nirgendwo.“

Mammutaufgabe Festival
Die fehlenden Camping-Möglichkeiten möchte man mit den Öffi-Angeboten, den vielen Parkplätzen und nicht zuletzt der Hotellerie in Wien und dem Umland möglichst abfedern. „Wir stellen ganz klar die Metropole Wien mit seiner Strahlkraft in den Mittelpunkt des Geschehens“, so Marek Lieberberg, „die Besucher kommen aus Wien, werden dorthin zurückfahren und auch übernachten.“ Mit den Vorverkäufen für die beiden Events sei man hochzufrieden, das in Europa einzigartige „Rolling Loud“ locke auch internationale Gäste an. So gingen bislang etwa 50 Prozent der Tickets nach Österreich, aber auch rund 1000 Stück an Gäste, die eigens aus den USA einfliegen. Ein Open-Air-Festival an einem neuen Standort aus dem Boden zu stampfen, sei eine Mammutaufgabe, betont das Veranstalter-Team unisono, aber man habe sich rund zehn Jahre lang mit der Location befasst. Langfristig will man ab 2025 noch mehr Events veranstalten – für 5.000 bis 60.000 Besucher. „Wir sind definitiv hier, um zu bleiben“, so Lieberberg, „so einen Standort will man aufbauen, verwalten und entwickeln.“

Karten und Infos
Am 1. Juni findet mit dem „Racino Rocks“, bei dem u.a. Metallica und Five Finger Death Punch für Furore sorgen werden, die Premiere am neuen Open-Air-Veranstaltungsgelände Racino Ebreichsdorf statt. Von 5. bis 7. Juli folgt das „Rolling Loud“ Hip-Hop-Festival mit u.a. Travis Scott, Playboy Carti und Nicki Minaj. Unter www.oeticket.com und www.ticketmaster.at bekommen Sie die Karten und alle weitere Infos zu den neuen Open-Air-Highlights dieses Sommers.

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