Zwitschern im All

US-Doppelsonden nehmen “Sound der Erde” auf

Wissenschaft
02.10.2012 12:27
Am 30. August hatte die US-Weltraumbehörde NASA im Rahmen ihrer Weltraumwetter-Mission die Zwillingssonden "Radiation Belt Storm Probes" (kurz: RBSP) mithilfe einer Atlas-Rakete auf ihre Umlaufbahn im All gebracht. Jetzt haben die Sonden wundersame Klänge aus dem Van-Allen-Strahlungsgürtel zur Erde gefunkt.

Bei den Klängen handelt es sich um den sogenannten "Chor" der Erde, ein elektromagnetisches Phänomen, das von Plasmawellen im Van-Allen-Strahlungsgürtel der Erde erzeugt wird. Die Radiowellen konnten zwar bislang schon mit Empfängern auf der Erde gehört werden, da die RBSP-Sonden (Bild) aber direkt im Entstehungsgebiet kreisen, sind die nun gemachten Aufnahmen, die bis dato besten.

Aufgenommen wurden die Radiowellen, deren Frequenzen für das menschliche Ohr hörbar sind, mithilfe eines Instruments namens EMFISIS (Electric and Magnetic Field Instrument Suite and Integrated Science) an Bord der Sonden. "Sie klingen wie Vogelgezwitscher und werden von der Erde aus sehr häufig frühmorgens empfangen, weshalb das Ganze manchmal als 'Morgendämmerungs-Chor' bezeichnet wird", sagt Craig Kletzing von der University of Iowa.

Für "Killer-Elektronen" verantwortlich?
Die NASA-Wissenschaftler glauben, dass diese Radiowellen ganz wesentlich für die Energetisierung der Elektronen verantwortlich sind, die den äußeren Strahlungsgürtel der Erde bilden. Möglicherweise spielen sie auch eine Rolle bei der Entstehung von besonders hochenergetischen Partikeln (den sogenannten "Killer-Elektronen"), die für Satelliten und Astronauten gefährlich werden können.

Die Zwillingssonden RBSP - von denen jede rund 750 Kilogramm wiegt - sollen mindestens zwei Jahre lang durch die Strahlungsgürtel fliegen, von denen die Erde umgeben ist. Während dieser Zeit sollen sie neue Daten über die energiereichen, elektrisch geladenen Elementarteilchen in diesen Bereichen sammeln.

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