Auch am Sonntag noch, einen Tag nach der ziemlich langen Rede des SPÖ-Vorsitzenden Babler in Wieselburg, waren die Genossen völlig aus dem Häuschen. Jedenfalls öffentlich. In den sozialen Netzen und traditionellen Medien überboten sich die prominenten und vor allem die weniger bekannten Funktionärinnen und Repräsentanten der Sozialdemokratie mit ihren Jubelbekundungen für den Andi aus Traiskirchen.
Auf Außenstehende mag das einigermaßen befremdlich wirken. Aber es zählt wohl zu den Pflichten der Leute aus den Apparaten, den Chef oder die Chefin absolut fabelhaft zu finden. Da sind alle Parteien gleich.
Die Freiheitlichen waren auch einmal vom blauäugigen HC ganz hingerissen.
In der ÖVP war man bis zum betonharten Aufprall vom jugendfrischen Sebastian völlig verzaubert (einige sind das heute noch).
Und man erinnere sich nur an die Seufzer der Glückseligkeit in der SPÖ, als der flotte Kern kam.
Blöd für die Parteien ist bloß, dass es auch eine Welt außerhalb der Funktionärsblasen gibt. Da kommen die Szenen der Eigenliebe oft gar nicht so gut an. Besonders dann, wenn sich die Parteifreunde zuvor geräuschvoll hinter dem Vorhang oder ungeniert auf offener Bühne mit großen und kleinen Gemeinheiten bis hin zur Abmurkserei bei ausbleibenden Erfolgen das Leben schwer machen.
Außerhalb des notdürftig behübschten politischen Betriebs hat sich ein wacher Sinn für Ehrlichkeit erhalten. Übertriebene Selbstbegeisterung einer Partei lässt da Misstrauen keimen.
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