GUTEN MORGEN

Unkerniger Tiroler | Zwei kernige Tiroler

Unkerniger Tiroler. Als „kernig“ tituliert man die Tiroler ganz gerne – ein Vorurteil? In der Politik denken ältere Österreicher da vor allem an den legendären Landeshauptmann Eduard Wallnöfer. An den ehemaligen Digitalisierung-Staatssekretär Florian Tursky dagegen ganz sicher nicht. Wem bei dem das Attribut „kernig“ einfiele, ist kaum zu helfen. So verwunderte es auch nicht, dass Tursky vor zwei Wochen als Bürgermeisterkandidat der ÖVP in seiner Heimatstadt Innsbruck grandios scheiterte. Gerade einmal zehn Prozent für die Volkspartei bei der Gemeinderatswahl, gerade einmal zehn Prozent für den Kandidaten selbst bei der gleichzeitigen Bürgermeister-Direktwahl. Eine Schlappe der Sonderklasse – nicht nur für Tursky, nein natürlich auch für die Volkspartei. Auch wenn man dort natürlich darauf verweist, dass es sich ja „nur“ um eine Regionalwahl gehandelt habe. Aber machen wir die Gegenprobe: Hätte Tursky gut abgeschnitten, hätte er es in die morgige Stichwahl geschafft: Wetten, dann hätte die Volkspartei weniger auf die schmalen Schultern ihres unkernigen Kandidaten, sondern sich vor allem auf die (vermeintlich?) großen Parteischultern geklopft.

Zwei kernige Tiroler. Geschlagen wurde der farblose ÖVP-Kandidat von zwei wahrlich kernigen Tirolern. Und so matchen sich nun morgen bei der Stichwahl der Grüne Amtsverteidiger Georg Willi und der Ex-Schwarze Johannes Anzengruber um den Bürgermeistertitel in der Landeshauptstadt. Deren „Kernigkeit“ kam beim ORF-III-Duell gestern Abend deutlich zum Ausdruck – worüber wir danach auch noch in der „Runde der Chefredakteurinnen und Chefredakteure“ diskutierten. Bemerkenswert auch, was die beiden Kandidaten in Interviews mit meiner Kollegin Nadine Isser von der „Tiroler Krone“ übereinander sagten. Herausforderer Anzengruber fiel, gefragt auf Gemeinsamkeiten zwischen ihm und Willi nur ein: „Wir wohnen beide in Innsbruck“. Und Willi meinte, gefragt zu den Schwächen seines Widersachers, er wünsche sich, dass dieser weniger „gachzornig“ sein sollte. Denn wenn Anzengruber „den Gachen“ kriege, dann werde er ein bisschen unrund. Doch in einer Bürgermeisterrolle müsse man immer die Contenance bewahren. Kernige Ansagen von beiden Seiten. Und, so viel ist sicher: Einer wird gewinnen!

Kommen Sie gut durch den Samstag!

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