Die Nacht auf Freitag – sie war noch eine sehr heikle, ausgesprochen gefürchtete für die steirischen Weinbauern! Weniger als 0,5 Grad minus dürfe es keinesfalls haben, hieß es im Vorfeld – zumal der Ausfall in den Weingärten davor teils schon beachtlich war.
„Einzelbetriebe waren vom Frost sicher schwer betroffen“, sagt Stefan Potzinger vom gleichnamigen, bekannten Betrieb. „Aber ich würde das nicht zur Katastrophe hochstilisieren wollen. Ich schätze, dass der Totalausfall bei sieben Prozent und damit im normalen Schwankungsbereich liegt.“ Ins selbe Horn stößt auch der aktuell beim internationalen Sauvignon-Bewerbe hoch dekorierte Werner Frauwallner: „Es war zum Glück nicht vergleichbar mit dem Horrorjahr 2016.“ Er selbst musste in Teilen seiner Weingärten Maßnahmen gegen den Frost setzen, „aber wir sind glimpflich davon gekommen“.
Wesentlich gravierender sieht das Gerhard Wohlmuth, steirischer Unternehmer und im Aufsichtsrat vom österreichischen Weinmarketing. „Ich rechne mit einem Ausfall von generell 20 Prozent, in heiklen Lagen sogar mit einem Drittel.“ Und vor allem die Nacht auf heute beunruhigte ihn gestern noch sehr: „Im Moment ist der Entwicklungsstand im Weingarten so, dass die Gescheine zum Teil schon da sind, also der Traubenansatz. Das ist ein ganz empfindlicher Status, weil es sich um junge Triebe handelt, die voll im Saft stehen. Die vertragen ein Minus von höchsten 0,5 Grad.“
Bleibt zu hoffen, dass die Weinbauern dann wieder gut schlafen können. Wie berichtet, legt laut Prognose das Wetter den nächsten Höhepunkt in seiner aprilhaften Achterbahnfahrt hin. Denn die Temperaturen steigen jetzt wieder – und könnten noch bis Ende April ein weiteres Mal die 30 Grad erreichen. Extreme, für die der April berüchtigt ist.
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