Kuchl-Coach Thomas Hofer plant nicht mehr bis zur Pension. Golling-Trainer Schöberl trat am Sonntag überraschend zurück. Insgesamt gibt es sorgen um die Nachwuchsausbildung.
Eigentlich fällt die Salzburger Liga schon mehr unter Leistungs- als Breitensport. Der Trainerjob dort? Schon der Durchschnittscoach zeigt auf, worum es geht: Im Schnitt zählt ein Übungsleiter dort 41 Lenze, hat zwölf Jahre Trainererfahrung, A-Lizenz-Ausbildung und selbst in der Regionalliga gespielt. Der Blick auf die Tabelle vermittelt: Die Routine setzt sich durch. „Ja, wenn der Kader und das Teamgefüge dazu passen“, wendet mit Bürmoos-Betreuer Daniel Buhacek einer der Jüngsten – er ist erst 27 – ein. „Das nötige Glück gehört auch dazu.“ Halleins Christoph Lessacher (34), 2022 Meister mit Golling, entgegnet: „Mit Reinfuchsen in Taktiksachen konnte ich ein bisschen was wettmachen.“
Die Kehrseite der Medaille: „Viele unterschätzen, dass das heute fast ein Vollzeitjob ist“, sagt mit Kuchl-Zampano Tom Hofer einer der Erfahrensten. „Analysen, ständige Gespräche mit allen, dann Platz- und Trainingskoordination – das gab es früher nicht.“ Sein Fazit: „Mit Familie ist das kaum mehr zu vereinbaren. Wann sollst du mit Kindern auf Urlaub fahren? Früher gab’s keine Kunstrasen, im Winter wirklich ein, zwei Monate Pause.“ Der 54-Jährige ist sich sicher: „Ich mache das selbst sicher keine fünf, zehn Jahre mehr. Irgendwann bist du einfach platt.“
Dieses Gefühl verspürte Gollings Trainer Patrick Schöberl: „Es war schön, aber jetzt bin ich einfach leer. Die Entscheidung ist mir brutal schwer gefallen.“ Nun will der Übungsleiter mal abschalten und die zusätzliche Zeit mit seiner Familie genießen.
Spaß am Dribbeln
Thalgaus Tomislav Jonjic betont: „Es geht um Spaß, aber der bleibt beim Ausbilden von Pass- und Pressingmaschinen oft auf der Strecke. Wichtiger wäre die Ausbildung für jeden Kindertrainer.“ Die hat aber nur knapp die Hälfte.
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