Grazer Oper

Getanzte Bach-Variationen voller Kraft und Dynamik

News aus Graz
05.04.2024 16:00

Drei Choreografen, drei höchst unterschiedliche Tanzstücke, ein fantastisches Ballett-Ensemble und eine musikalische Instanz – das war die Essenz der jüngsten Premiere „Bach Variations“ an der Grazer Oper. Ein Erlebnis für alle Tanzfreunde.

Drei höchst unterschiedliche choreografische Handschriften an nur einem Abend erlebt man in dieser Qualität selten. Ballett-Chef Dirk Elwert hat Anne Jung, Pablo Girolami und Andonis Foniadakis eingeladen, zu zeitgenössischen Bach-Bearbeitungen ihre ganz eigenen existenziellen Erkundungen zu entwickelten. Dass sie dabei auf die exzellenten und hoch motivierten Tänzerinnen und Tänzer der Grazer Ballett-Compagnie zurückgreifen konnten, macht diesen Abend zu einem ganz besonderen.

Starker Auftakt
Atemberaubend und berührend war schon Anne Jungs „Strings attached“ zum Auftakt. Sie umrahmte ihr energetisches tänzerisches Vokabular mit einer poetischen Erzählung, mischte klassischen Spitzentanz mit einer ganz aktuellen Bewegungssprache, erkundete Traditionen mit einem konstant nach vorne gerichteten Blick (Kostüme: Elisabeth Perteneder). Dabei nützte sie als musikalische Grundlage Bearbeitungen der Bach’schen Cellosuiten von Peter Gregson – und ließ ihr Publikum staunend zurück.

Getanzte Zukunftsvisionen von Pablo Girolami
Getanzte Zukunftsvisionen von Pablo Girolami(Bild: Andreas J. Etter)

Freie Improvisationen über Bachs Toccata und Fuge in d-Moll liefert auch der portugiesische DJ Guilherme Curado zu Pablo Girolamis „Kepler-69c“. Der junge Choreograf erkundet darin eine Bewegungssprache der Zukunft auf einem fremden Planeten. Die futuristischen Kostüme dazu stammen von Silke Fischer, das beeindruckende Licht, wie schon in Teil eins, stammte von Johannes Schadl.

Ein Wirbelwind der Farben und Bewegungen: „Selon Désir“
Ein Wirbelwind der Farben und Bewegungen: „Selon Désir“(Bild: Andreas J. Etter)

Im dritten Teil entfachte Andonis Foniadakis mit „Selon Désir“ schließlich einen tänzerischen Wirbelsturm. Mit unglaublicher Kraft und Dynamik fegte das Ensemble über die Bühne und spannte einen Bogen von irdischer Energie zu himmlischen Klängen. Dafür verwendete er Chöre aus Bachs Passionen, denen Julien Tarride ein zeitgemäßes Kleid verpasste. Dem vibrierenden Leben zollten auch die bunten Kostüme von Anastasious Sofroniou und das Licht von Sakis Birbilis Respekt. 

Großartiges Ballett-Ensemble
Neben all den wunderbaren Choreografien war es ein Abend der Tänzerinnen und Tänzer, die einmal mehr zeigen konnten, über welch breit gestreutes Bewegungsrepertoire sie verfügen und wie gekonnt sie Kraft und Ästhetik – vom Solo bis zu den großen Ensembleszenen – verbinden können. Eine schwere Empfehlung für Ballett- und Tanzfreunde.

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