Hohe Insolvenzzahlen

Pleitewelle rauscht weiter über Österreich

Die Pleitewelle rollt mit voller Wucht auf uns zu. 18 Prozent mehr Firmenpleiten gab es in Niederösterreich im ersten Quartal 2024. Die Aussichten auf das restliche Jahr fallen noch weitaus dramatischer aus. 

(Bild: Krone Kreativ)

Die wirtschaftliche Dampfwalze überfährt derzeit erbarmungslos die Bauwirtschaft und den Handel. Massive Erhöhungen bei Firmenpleiten verzeichnet der Kreditschutzverband von 1870. „Aus heutiger Sicht wird sich der konstante Anstieg der Insolvenzeröffnungen fortsetzen – vor allem in Niederösterreich“, so die düstere Prognose einer Expertin. Wie es um die Pleitewelle in Niederösterreich steht und ob auch anderen Bundesländern ähnliches drohen könnte, spricht Krone+-Redakteurin Sandra Beck mit „Krone“ Redakteur René Denk und Expertin Brigitte Dostal vom KSV1870. 

Mit einer Steigerung der Firmenpleiten im ersten Quartal 2024 von 18 Prozent liegt Niederösterreich zwar noch weit unter dem Bundesschnitt von 27 Prozent. Experten und Expertinnen betonen aber, dass es Niederösterreich im Vergleich zu Wien noch viel schwerer treffen könnte, da dort viel mehr erzeugende Betriebe sitzen. Denn gerade Industrie- und Produktionsbetriebe seien von den stark gestiegenen Energiepreisen und den starken Gehaltssteigerungen nach den Kollektivvertragsverhandlungen stark betroffen.

Nachhaltige Sanierung versäumt
„Aus heutiger Sicht wird sich der konstante Anstieg der Insolvenzeröffnungen fortsetzen. Das würde bedeuten, dass Niederösterreich heuer 1250 Firmenpleiten ins Haus stehen werden“, gibt Brigitte Dostal, Leiterin der Insolvenzabteilung, eine düstere Prognose ab.

Besonders sieht die KSV-Abteilungsleiterin Dostal mittelgroße Betriebe dieser Art mit 200 bis 500 Dienstnehmern als gefährdet an. Mehr als um das Dreifache gestiegen sind die angenommenen Schulden der insolventen Unternehmen, wobei die drei größten Firmenpleiten schon 56 Prozent des Gesamtbetrags ausmachen.

Um was geht es in der neuen Podcast-Folge?
Wie es um die Pleitewelle in Niederösterreich derzeit steht und warum dort trotz besserer aktueller Zahlen weitaus Schlimmeres befürchtet wird, sprechen wir mit „Krone“ Redakteur René Denk aus der Redaktion in Niederösterreich und Leiterin der Insolvenzabteilung Brigitte Dostal vom Kreditschutzverband von 1870. 

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