Gewaltschutz wird immer mehr zur sensiblen Herausforderung für die Exekutive. Im weiten Land setzt man daher auf eine umfassende Ausbildung in Kooperation mit dem Gewaltschutzzentrum, dabei ist auch die Sichtweise der Opfer wichtig.
Jede Bluttat ist eine zu viel. Mit wachsender Sensibilisierung der Bevölkerung für häusliche Gewalt steigen auch die Anzeigen. Hinschauen, statt wegschauen, lautet die Devise. Bei der kürzlich präsentierten Kriminalstatistik für das Jahr 2023 wird eines deutlich: Mit rund 11.300 Anzeigen und einem Plus von 14,4 Prozent ist im Bereich der Gewaltdelikte wie Mord, Raub, Körperverletzung oder Vergewaltigung ein absoluter Höchstwert der vergangenen zehn Jahre zu verzeichnen.
Umso wichtiger ist es, auch bei der Exekutive den Gewaltschutz in den Fokus zu rücken. Beim Besuch von Innenminister Gerhard Karner und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler im Ausbildungszentrum in Traiskirchen wurde auf die Wirkung des heimischen Vorzeigemodells hingewiesen.
Die polizeiliche Grundausbildung in NÖ punktet nicht nur mit fächerübergreifender Auseinandersetzung mit der Thematik. Sondern auch durch eine modulare Ausbildung mit 24 Unterrichtseinheiten gemeinsam mit dem Gewaltschutzzentrum.
„Der Gewaltschutz gehört zu den sensibelsten Herausforderungen in der polizeilichen Arbeit. Die enge Zusammenarbeit mit den Gewaltschutzzentren im Rahmen der Ausbildung ist ein entscheidender Faktor, um die Sichtweise der Opfer und die Gründe für Gewalt umfassend begreifen zu können“, erklärte Karner vor den Polizeischülern. In Traiskirchen drücken derzeit 280 von insgesamt 455 neuen Beamten die Polizei-Schulbank.
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