Das Land Salzburg will den Beutegreifern schneller das Handwerk legen. Ein neues Jagsgesetz und ein Wolfsmanagementplan sollen dabei helfen, Almen besser zu schützen.
Wölfen, Bären und anderen Beutegreifern geht es ab dem Sommer schneller an die Gurgel. Denn bisher konnte ein Wolf erst erlegt werden, wenn er 20 Tiere gerissen hatte. Jetzt geht das nach dem ersten Riss – per Verordnung. Und es soll auch Risiko-Wölfe treffen, die ein gefährliches Verhalten aufweisen, etwa die Scheu vor Menschen verloren haben und sich in der Nähe von Siedlungen aufhalten. Zur Grundlage dafür wird das neue Jagdgesetz, das noch im April beschlossen werden soll. „Denn wir erwarten einen starken Almsommer“, sagt Landesvize Marlene Svazek (FPÖ). Die jeweilige Verordnung für einen Abschuss soll dann innerhalb von sieben Tagen vorliegen.
Helfen sollen zusätzlich Weideschutzgebiete, denn Herdenschutz sei praktisch in dem meisten Fällen unmöglich. Das weiß auch die Fuschler Bauernfamilie Oberascher. Sie beklagte im Sommer 2014 die ersten Wolfsrisse im Bundesland, verlor fünf ihrer 17 alpinen Steinschafe.
„Danach haben wir die Schafe nicht mehr auf die Alm gelassen, und letztlich die Haltung der gefährdeten Rasse aufgelassen“, erklärt Gertraud Oberascher. Denn eine Aussicht auf Hilfe gab es damals nicht. Sollten die neuen Maßnahmen wirken, könnte die Familie ihre 150 Jahre alte Tradition fortführen.
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