Fast filmreif und kitschig hätte die Woche für 1. Landesliga-Topklub Henndorf laufen können. Nach dem wichtigen Sieg am Donnerstag gegen Aufstiegskandidat Berndorf hatten die Wallerseer im fan.at-Spiel der Runde just bei Verfolger Schwarzach die Chance auf das Titelstück. Lange lag man im Pongau auch auf Siegkurs...
Vor Freude über den Hit am Feiertag hatte sich der Landesliga-Leader unter seinem englischen Pseudonym „chicken village“ inspirieren lassen und Grillhendl sowie eine Extrabar für die Zuschauer geboten. Knapp 300 Zuschauer ließen sich das am Donnerstag nicht entgehen und sahen einen 2:0-Heimerfolg gegen Berndorf. Am Sonntag ging es nun bei deutlich unwirtlicheren Rahmenbedingungen zu Verfolger Schwarzach. Sollte man just beim letzten verbliebenen Rivalen vorab den Titel fixieren?
„Bua! Sie haben extrem starke Einzelspieler, haben vor der Pause wirklich dominiert“, sah Schwarzach-Sektionsleiter Gerhard Hölzl eine einseitige Partie vor dem Seitenwechsel. „Es war ein Spiel in eine Richtung, Schwarzach kam nicht einmal vor unser Tor“, bestätigte Gäste-Trainer Stefan Kirnbauer. Während Jakovljevic bei einem Knaller an die Kreuzecklatte noch Pech hatte, machte es Toptorjäger Kiriukhin besser, traf im Nachsetzen genau ins Eck (28.). Damit lagen die Wallerseer auf Titelkurs.
Bua! Sie haben extrem starke Einzelspieler, haben vor der Pause wirklich dominiert.
Schwarzach-Sektionsleiter Hölzl staunte ob der Henndorf-Leistung
Nach der Pause bekamen die 250 Zuschauer ein anderes Spiel zu sehen. „Sie kamen stärker aus der Kabine, haben bis zur 75. Minute dominiert“, fand Kirnbauer. Just da fiel auch der Ausgleich. Die Flachgauer konnten den Ball nicht klären, der zuverlässige Fabio Amering zog aus zwölf Metern eiskalt ab (75.). „Danach hätte es in beide Richtungen gehen können“, fand Hölzl. Henndorf traf durch Pichler und Höfler Alu, auch die Krimbacher-Crew kam mehrfach aussichtsreich vors Tor.
Aufstieg zum 80. Geburtstag als großes Ziel
„Damit ist die Meisterfeier geplatzt“, kommentierte Kirnbauer nach dem 1:1 knapp. „Wir sind mit dem Unentschieden zufrieden. Ein Sieg wäre zu viel gewesen. Und Henndorf wird ja auch so Meister“, fand Hölzl. Dessen Klub als Zweiter selbst auf bestem Weg zurück in die Salzburger Liga ist. „Unsere Fußballsektion wird heuer 80. Dafür stellen wir von 4. bis 7. Juli ein Bierzelt mit Programm auf die Beine.“ Den Wallerseern fehlt indes nur ein Punkt auf den Titel.
Gerangel um Rang drei, Direktduell steht ins Haus
Da Stand jetzt auch der Dritte aufsteigt, entbrennt hinter dem Topduo ein beinhartes Rennen. Bergheim – Obmann Neubauer verletzte sich unter der Woche wohl gröber am Knie - sah sich beim 2:4 gegen den Dritten Anthering mehrfach benachteiligt, insbesondere beim Ausschluss von Pernsteiner wegen Tätlichkeit und zwei Foulelfmetern. Die jeweils Spielertrainer Högler für die Gäste verwandelte. Anthering drückt im Aufstiegsrennen aber auf die Euphoriebremse. „Es bleibt spannend. Wir haben eine sehr schwere Auslosung“, weiß Anthering-Obmann Gerald Geier.
Wir haben noch das direkte Duell, dazu Henndorf und Schwarzach auswärts. Es bleibt spannend, nichts ist entschieden.
Anthering-Obmann Geier will noch nichts vom Aufstieg wissen
Verfolger Berndorf liegt nach dem 4:2 gegen Tamsweg, wo man ein 3:1 fast noch aus der Hand gab, drei Punkte hinter Anthering. „Es kann leicht sein, dass sich alles erst in der letzten Runde entscheidet“, vermutet Sektionsleiter Werner Baier. Brisant: Schon am Samstag steht das direkte Duell der Tabellennachbarn an. Was beide Flachgauer nicht stören wird: Aufsteiger Mittersill kassierte in Absenz von Coach Marko ein Derby-0:3 gegen Mühlbach, liegt sechs Zähler hinten. „Ich hätte selbst nicht geglaubt, dass uns das auf dem großen Platz gelingt“, hatte Mühlbach-Obmann Andreas Hochwimmer seine helle Freude.
Kampfansage aus der Stadt
Keine Chancen mehr rechnet sich indes ATSV Salzburg, der sich von einer Verletzungswelle erholt hat, aus. Die Pavlovic-Boys gerieten gegen Schlusslicht Altenmarkt früh in Rückstand, drehten danach gegen nachlassende Pongauer aber auf – 8:1! Trainer Milan Pavlovic versprach: „Nächstes Jahr wollen wir angreifen und vorne dabei sein.“
1. Landesliga, 22. Runde: ATSV Salzburg – Altenmarkt 8:1 (4:1), Mittersill – Mühlbach im Pinzgau 0:3 (0:1), Berndorf – Tamsweg 4:2 (3:1), Elixhausen – Adnet 2:1 (1:1), Bergheim – Anthering 2:4 (1:2), Plainfeld – Pfarrwerfen 2:3 (1:0), Schwarzach – Henndorf 1:1 (0:1).
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