Angesichts der Cannabis-Freigabe in Deutschland ab 1. April, weiteren Lockerungen in der tschechischen Drogenpolitik und Steyr als vermeintlicher „Crystal-Meth-Hauptstadt“ hat sich die „Krone“ bei Experten umgehört, welche Substanzen noch im heimischen Untergrund lauern, und wie gefährlich sie sind.
Der Deutsche Bundesrat hat, wie berichtet, am Freitag die Freigabe von Cannabis beschlossen, die schon ab 1. April in Kraft tritt. „Wir fürchten nicht, jetzt mit deutschem Cannabis überflutet zu werden“, sind sich Thomas Labacher und Rainer Schmidbauer von pro mente OÖ einig. Denn: „Die Droge ist hier leicht zu bekommen, warum sollte man sie also über die Grenze schmuggeln?“
Cannabis, Opioide und Kokain
Cannabis und Opioide seien weiterhin jene illegalen Substanzen, die am häufigsten in der Suchthilfe behandelt werden, wobei auch Kokain stark im Kommen sei. Die gefährlichsten Drogen laut Suchthilfe-Leiter Thomas Labacher: „Crystal Meth ist hier vorne dabei, weil es schon nach kurzer Zeit große Hirnschäden auslösen kann. Opioide hingegen richten im Körper große Schäden an.“
Prävention vor Prohibition
Aber: Auch Cannabis könne in großen Mengen etwa Psychosen auslösen. Am schwierigsten aufzugeben sind dem Experten zufolge Opioide sowie Benzodiazepine, die hochgefährliche Entzugserscheinungen mit sich bringen. Sinnvoller als Prohibition ist für Präventionsexperte Rainer Schmidbauer die Vorbeugung: „Die Zahlen zeigen, dass besonders Cannabis auch für Minderjährige trotz Verbot verfügbar ist.“
Junge Menschen müssen fit gemacht werden, um mit Alltagsproblemen gut umgehen zu können, ohne dafür psychotrope Substanzen zu benötigen.
Rainer Schmidbauer, Leiter Suchtprävention Pro Mente
Zahlen sprechen dafür
Das bestätigt auch die Statistik des Innenministeriums: Seit den 90er-Jahren stieg die Drogenkriminalität stark an (siehe Grafik oben), was aber auch auf verstärkte Polizeiaktivität auf dem Gebiet zurückzuführen ist.
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