Energiewende

In 4 Jahren erst 10 Prozent der Heizungen saniert

Politik
16.03.2024 14:28

1,6 Millionen Heizungen müssen in Österreich getauscht werden, um aus Gas und Öl auszusteigen. Die türkis-grüne Regierung hat dafür ziemlich viel Geld in die Hand genommen, in den vergangenen vier Jahren wurden aber nur zehn Prozent der Heizgeräte saniert. Seit 2000 wurden 155.000 Anträge für eine Sanierungsförderung gestellt.

In diesem Tempo ist der komplette Ausstieg erst in 40 Jahren vollzogen. Die Grünen sehen die „Raus aus Öl und Gas“-Förderung dennoch als Erfolg. Denn allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres gab es 21.400 Anträge und Registrierungen zur Förderung, heißt es aus dem Ministerium. Im gesamten vergangenen Jahr 2023 waren es 38.500. Das deutet darauf hin, dass es möglicherweise jetzt schneller geht.

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Jede getauschte Gastherme ist gut für unser Klima.

(Bild: SEPA.Media/Michael Indra)

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler

„Auf 155.000 getauschte Heizungen können wir stolz sein. Denn jede getauschte Gastherme ist gut für unser Klima und unsere Energieunabhängigkeit“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). „Österreich ist immer noch massiv von russischem Erdgas abhängig. Wie gefährlich diese Abhängigkeit ist, haben uns die vergangenen Jahre gezeigt.“

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

1,2 Milliarden Euro steht zur Verfügung
Für den „Raus aus Öl und Gas“-Bonus und den „Sanierungsscheck“ hat das Klimaschutzministerium ein Rekordbudget: Für 2024 stehen über 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Gefördert werden damit der Tausch von Öl- und Gasheizsystemen und die klimafreundliche Sanierung von Gebäuden.

Das beliebteste Heizsystem in der Sanierungsoffensive ist die Wärmepumpe. 2023 stiegen 45 Prozent auf eine Wärmepumpe, 22 Prozent auf Nah- und Fernwärme und 33 Prozent auf eine Heizung mit Biomasse um.

Zuwachs beim Ökostrom von 9 Prozent
Deutlich schneller als der Heizungstausch geht es der Umstieg auf grünen Strom voran. 2023 erzeugte Österreich bereits rund 87 Prozent Ökostrom. Allein von 2022 auf 2023 gab es einen Zuwachs von neun Prozent. Bis 2030 soll der Ausbau auf 100 Prozent gelingen. „Bis 2030 werden wir in Österreich unsere Elektrizität zu hundert Prozent aus sauberer Energie produzieren“, so Gewessler.

Immer mehr Menschen setzen auf Photovoltaik (Bild: WECH/Anja Koppitsch)
Immer mehr Menschen setzen auf Photovoltaik

Photovoltaik-Boom hält weiter an
Der Ausbau der Photovoltaik geht im Rekordtempo voran. Das Interesse an privaten Sonnenkraftwerken war noch nie so hoch wie im Jahr 2023. Mit 600 Millionen Euro wurden 2023 so viele Fördergelder wie noch nie dafür bereitgestellt. Seit 2020 wurden 290.000 Anlagen mit der Leistung von rund 5.600 Megawattpeak gefördert. Die jährliche Stromerzeugung entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von über 1,6 Millionen Haushalten.

Im Jahr 2022 wurde erstmals die 1 Gigawatt-Schallmauer beim Zubau gebrochen. 2023 wurden bereits über 2 Gigawatt zugebaut. Es gab über 160.000 Förderzusagen für Photovoltaikanlagen. Seit heuer gilt statt der Förderung eine Umsatzsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen für Private. Damit ist überhaupt kein Antrag mehr erforderlich.

Die Windräder sind nicht sehr beliebt (Bild: Richard Neubauer)
Die Windräder sind nicht sehr beliebt

15 Prozent der Stromerzeugung aus Windkraft
Im vergangenen Jahr wurden zusätzlich 70 neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von über 300 Megawatt (MW) gefördert. Diese produzieren jährlich so viel Strom, wie rund 200.000 Durchschnittshaushalte verbrauchen. Laut aktuellen Daten wurden insgesamt 330 MW an neuer Leistung zugebaut. Insgesamt stammen mehr als 15 Prozent der österreichischen Stromerzeugung aus Windkraft. Gerade in den Wintermonaten leistet die Windkraft damit einen enormen Beitrag zur österreichischen Stromversorgung.

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