Premiere im Rabenhof

Oppitz und Nikbakhsh wollten unpolitisch sein

Adabei Österreich
06.03.2024 10:03

Am Dienstagabend füllten Michael Nikbakhsh und Klaus Oppitz das Wiener Rabenhof Theater mit Zuschauern und Gelächter. Als Katzenliebhaber, zumindest einer von zweien, beobachteten die erfolgreichen Künstler spannende Parallelen zwischen Miezen und Machthabern. 

„Seit Jahrzehnten werden wir von Katzen regiert“– so das Fazit des Abendprogramms. Ein Kabarett mit steiler These also, man könnte sagen: Verschwörungstheorie inklusive.

Nach “Niemand nennt uns Mitzi“ und „Wählt uns, weils eh schon wurscht ist“ leiteten der Journalist und Satiriker Michael Nikbakhsh und Kabarettist Klaus Oppitz bei der Premiere von „Katzen“ am Dienstag im Rabenhof Theater eine neue Ära der Polit-Satire ein.

Animalische Accessoires aus dem Cosplay-Regal dienten als „Bühnenoutfit“.
Animalische Accessoires aus dem Cosplay-Regal dienten als „Bühnenoutfit“.(Bild: Andreas Tischler / Vienna Press)

Polit-Satire die Dritte
Polit-Satire? Dabei wollten sie doch genau das Thema diesmal nicht thematisieren. „Wir haben festgestellt, es ist am Ende vollkommen wurscht, wie man zur Politik steht. Sie passiert ja trotzdem. Und bei dem, was wir da haben an Material, es wäre auch zu schade, es nicht zu verwenden. Wir haben uns in den ersten beiden Stücken mehr auf Fernsehauftritte von Politikerinnen und Politikern konzentriert. Und jetzt haben wir uns den Kosmos Social Media erschlossen, also insbesondere Tiktok. Und das ist wirklich erstaunlich, was die Politik auf Tiktok darbietet. Also wirklich erstaunlich, das ist das Höflichste, was mir dazu einfällt“, schmunzelte der Wirtschaftsjournalist Nikbakhsh.

Samtpfoten hin oder her, im Grunde - das ist ja klar - will das Duo ernsterer Thematiken behandelt wissen: „Tatsächlich geht es ja in der ganzen Sache  um Zufluchtsorte, um Eskapismus. Der Klaus ist der Meinung, Katzen sind ein Zufluchtsort und ich bestreite das. Aber der Rahmen, in dem wir uns bewegen, ist: Die Leute haben ein bisschen genug von der Tagespolitik und suchen sich einen Zufluchtsort. Klaus hat den Falschen, aber er hat einen.“

Die alte Leier? Ein neues Stück! 
Diesem war die Besonderheit seiner eigenen Katze schon länger aufgefallen. Sein Kollege, bereits müde von den ständigen Erzählungen und Anekdoten, entwickelte schon bald einen Insiderwitz. Das Duo formte daraus kurzerhand Material für das Kabarett.

Schauspielerin Katharina Stemberger war ebenfalls zu Gast.
Schauspielerin Katharina Stemberger war ebenfalls zu Gast.(Bild: Andreas Tischler / Vienna Press)
Polit-Satire? Genau das Richtige für Rudolf „Rudi“ Fußi!
Polit-Satire? Genau das Richtige für Rudolf „Rudi“ Fußi!(Bild: Andreas Tischler / Vienna Press)

Oppitz dazu: „Es ist ganz einfach, das sind zwei Lebensentwürfe. Der eine sagt, Politik ist sehr, sehr wichtig und da muss man hinschauen und da darf man sich nicht alles gefallen lassen. Und der andere ist frustriert, wie viele in unserer Zeit und sagt: ,Na ja, also bevor ich mich mit Politik beschäftige, ziehe ich mich einfach zu meinen Katzen zurück.‘ Also es geht auch um Menschen, die einfach frustriert sind und jetzt irgendwie die Sicherheit ihres eigenen Heims suchen. Dafür steht die Katze dann perfekt.“

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