Falscher angeklagt?

Gefinkelte Abzocke mit Goldbarren und Falschgeld

Gericht
04.03.2024 14:51

Beinahe hätte eine rumänische Betrügerbande 110.000 Euro von einem Geschäftsmann erbeutet. Liegt vor Gericht nun eine fatale Verwechslung vor? Denn ein angeklagtes Mitglied der Bande will von einem Rip-Deal überhaupt nichts wissen.

„Es werden Namen, Berufe und Geschichten erfunden. Teilweise auch falsche Visitenkarten gedruckt“, fängt die Staatsanwältin in Wien an, die Schöffen über sogenannte Ripdeals aufzuklären. Im Visier der Anklagebehörde ist seit Jahren eine Gruppe von acht Personen, die versucht haben sollen, mit Goldbarren einen Geschäftsmann abzuzocken. 

Geld für Gold gegen Blüten ausgetauscht
Immer wieder trafen sich die Männer in ganz Europa, zeigten dem Opfer das Gold auch. Sie trafen sich schließlich in Österreich zur Übergabe von 110.000 Euro. „Es war ein reiner Glücksfall, dass das letztlich in Wien aufgeflogen ist“, so die Staatsanwältin. Denn als die Betrüger vorgaben, das Geld nachzuzählen, tauschten sie das Kuvert aus. Sie gaben dem Geschäftsmann Falschgeld zurück. Der Assistentin des Opfers fiel dies aber auf.

Liegt fatale Verwechslung vor?
Der 50-Jährige, der nun im Wiener Landesgericht sitzt, soll Teil der Betrügerbande gewesen sein. Sein Verteidiger findet aber klare Worte nach dem Plädoyer der Anklägerin: „Wir haben jetzt gelernt, was ein Ripdeal ist, nur mein Mandant war nicht dabei.“ Er hätte sich lediglich in Tatortnähe aufgehalten, bei der Identifikation durch Zeugen und Mittäter läge eine Verwechslung vor.

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Ich bin komplett unschuldig. Ich hab‘ mich nie an sowas beteiligt.

Angeklagter (50) im Wiener Landesgericht

In Rumänien, seinem Heimatland, absolvierte der Angestellte die Polizeischule und arbeitete auch als Beamter. Sein Jus-Studium brach er zwar ab, besuchte aber erfolgreich einen Managementkurs. Von Ripdeals will er überhaupt nichts wissen: „Ich bin komplett unschuldig. Ich hab‘ mich nie an sowas beteiligt.“

Drei Mitglieder der Bande wurden in Wien bereits rechtskräftig verurteilt. Sie sollen auch im aktuellen Prozess gegen den 50-Jährigen aussagen. Die restlichen mutmaßlichen Mittäter seien laut der Staatsanwältin in Rumänien oder nicht weiter auffindbar. Weil das Opfer nicht erschien, muss vertagt werden. 

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