Prozess in Feldkirch

Schweizer Berufsoffizier überfiel Casino Bregenz

Gericht
24.07.2025 17:37

Ein spielsüchtiger Offizier der Schweizer Armee sah über seinen Schuldenberg nicht mehr hinaus und überfiel im März das Casino Bregenz. Am Landesgericht Feldkirch wurde er dafür zu vier Jahren Haft verurteilt.

„Ich hatte vor der Tat mehrere Stunden mit mir gerungen, sah aber zu dem Zeitpunkt keinen anderen Ausweg mehr“, richtet der 25-jährige Schweizer sein Schlusswort an den Senat. Auch bei den Opfern entschuldigt er sich reumütig. „Es ist mir bewusst, welche Auswirkungen das haben kann, wenn man mit einer Waffe konfrontiert wird.“

Begangen hat der Berufsoffizier die verhängnisvolle Tat im Casino Bregenz in der Nacht auf den 3. März dieses Jahres, weil er sich über seinen Schuldenberg in Höhe von 130.000 Franken nicht mehr hinaussah.

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Ich hatte vor der Tat mehrere Stunden mit mir gerungen.

Der Angeklagte

36.400 Euro Beute
Maskiert mit Sturmhaube, Kapuze und Sonnenbrille betritt er damals das Foyer, drängt sich an der Kontrolle vorbei in Richtung Saal. Als sich ihm Mitarbeiter in den Weg stellen, zückt er die halbgeladene Pistole, bahnt sich den Weg zur Kassa und zwingt den Angestellten, ihm die Barschaft in eine Plastiktüte zu packen. Der Angeklagte entkommt schließlich mit 36.400 Euro Beute.

Mit seinem E-Scooter flieht er zunächst ein Stück auf dem Strandweg Richtung Bregenzer Ache und steigt wenig später in seinen Pkw um. Doch schon kurz darauf endet die Fahrt. Der Mann wird samt Beute von der Polizei im Bereich der Bregenzer Achsiedlung geschnappt. Auf dem Posten legt der Unbescholtene bereits ein umfassendes Geständnis ab, im Anschluss wird er in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.

„Entweder Suizid oder ein Überfall“
Im Prozess am Donnerstag erzählt er von seiner Spielsucht, von drohenden Exekutionen und einem Kredit, mit dem er zuletzt seine finanziellen Löcher stopfen wollte. „Wäre ich exekutiert worden, hätte ich meinen Job bei der Armee verloren“, so der Angeklagte. Also habe er für sich nur zwei Möglichkeiten gesehen: „Entweder Suizid oder ein Überfall.“

Aufgrund seiner Tat hat der Schweizer nicht nur seine Offizierslaufbahn an die Wand gefahren, sondern auch eine Verurteilung wegen schweren Raubes, schwerer Nötigung und Körperverletzung ausgefasst. Das rechtskräftige Urteil: vier Jahre Haft.

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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