Alte Werke verdächtigt

Arsen-Alarm: Bibliotheken stoppen jetzt Verleih

Wien
01.03.2024 18:06

Nachdem vor wenigen Tagen bekannt geworden war, dass die Bibliothek der Universität Bielefeld wegen Arsenverdachts Zehntausende Bücher für die Ausleihe gesperrt hat, gehen nun auch Wiener Bibliotheken diesen Weg. Unter Verdacht stehende Bücher werden nun auf das Gift überprüft.

Die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) erklärte am Freitag, dass man vorerst keine Bücher mit grünem Buchschnitt aus dem 19. Jahrhundert mehr ausgeben wird. Sie werden zuvor im hauseigenen Institut für Restaurierung auf Arsen getestet, sagte ÖNB-Generaldirektorin gegenüber dem ORF.

Noch kein konkreter Fund
Es seien bereits erste Untersuchungen an einer kleinen Anzahl von Büchern vorgenommen worden. Dabei sei kein Arsen entdeckt worden. Viele Bücher müssen nicht geprüft werden. Die Auswahl an Büchern mit grünem Buchschnitt sei eher begrenzt, hieß es.

Auch in der Bibliothek der Universität Wien finden derzeit Überprüfungen statt. Die Wienbibliothek im Rathaus will entsprechende Objekte der Restaurierung übergeben und verweist darauf, dass viele der Werke ohnehin digital vorhanden seien.

Die Büchereien Wien nahmen den Anlassfall in Deutschland jedenfalls mit Humor. „In unseren Büchern sind manchmal Spuren von Kebap, Mannerschnitten und Chips enthalten, aber kein Arsen“, versucht das Social-Media-Team der städtischen Büchereien seine Besucher zu beruhigen.

Arsen, das giftige Element

Arsen ist ein giftiges Element, das in der Natur vorkommt, aber auch durch Menschen freigesetzt werden kann. Es kann in Wasser, Nahrung und sogar in der Luft sein und zu Übelkeit, Erbrechen und sogar Krebs führen. In kleinen Mengen wird es aber auch in der Medizin und Industrie verwendet.

Staub von Büchern könnte giftig sein
Arsen ist giftig. Im 19. Jahrhundert kamen bei der Produktion von Büchern und Zeitschriften mitunter Arsenverbindungen zum Einsatz. Zu einer möglichen Gefährdung kann es kommen, wenn die Bände mit Grünschnitt angefasst und zum Umblättern der Seiten die Finger mit der Zunge angefeuchtet werden.

Auch der Staub auf den Büchern könnte Arsen enthalten und eingeatmet werden, beziehungsweise könnte durch das Anfassen der Bände Arsen in die Augen geraten.

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