Frustrierter Tschetschene schrieb Droh-Mail an Präsidentschaftskanzlei Wien. Am Montag musste er sich für seine Drohungen vor dem Landesgericht in Feldkirch verantworten.
Im Zuge der Familienzusammenführung versucht der 53-jährige in Vorarlberg lebende Tschetschene seit Jahren seine Frau nach Österreich zu holen. Seine Bemühungen sind aber bis heute nicht von Erfolg gekrönt, denn die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam. Das setzt dem als Security tätigen Tschetschenen psychisch zu, weshalb er gelegentlich seinen Kummer mit Alkohol herunterspült.
Vergangenen Dezember ist der Mann so gefrustet, dass er sich im Suff an den Computer hockt und der Präsidentschaftskanzlei in Wien eine E-Mail mit dem Text schreibt: „Wenn ich die Sozialterroristen in Dornbirn getötet habe, komme ich zu euch!“ Obwohl sich der 53-Jährige wenige Stunden später entschuldigt, erstattet die Behörde Anzeige.
Besoffen und deprimiert
In der Verhandlung entschuldigt sich der Angeklagte nochmals. „Ich war besoffen und hatte eine Depression“, begründet er sein Verhalten. Das nimmt Staatsanwalt Markus Fußenegger zum Anlass, dem Tschetschenen die Waden nach vorne zu richten: „So werden Sie Ihre Frau nicht hierher bringen, indem Sie Mitarbeitern von Behörden Droh-Mails schreiben. Die machen auch nur ihre Arbeit.“
Dennoch lobt er die Entschuldigungen. Weil der Tschetschene bisher unbescholten ist, sieht Richter Alexander Wehinger von einer Haftstrafe ab und verurteilt ihn zu einer teilbedingten Geldstrafe in Höhe von 1800 Euro. Weitere 250 Euro muss er an Verfahrenskosten zahlen.
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