Am vergangenen Freitagabend wurden in Wien zwei Prostituierte und offenbar auch die Betreiberin des Bordells getötet. Laut Fachleuten handelt es sich um einen seltenen Fall. Derart massive Gewalttaten an Sexarbeiterinnen würden kaum vorkommen, heißt es aus dem Bundeskriminalamt.
Insgesamt sind österreichweit 7000 bis 8000 Menschen als Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter tätig. Ungefähr zwei Drittel von ihnen kamen in den vergangenen Jahren aus den EU-Staaten Rumänien, Ungarn und Bulgarien. Weitere Frauen kommen aus Tschechien, der Slowakei und Österreich. Asiatinnen wie im Wiener Fall sind selten.
Prostitution oft versteckt
Vor Ausbruch der Corona-Pandemie gab es landesweit etwa 800 Lokale, in denen sexuelle Dienstleistungen angeboten wurden. In diesen arbeiten laut der Exekutive ungefähr 5000 bis 6000 Menschen. „Ein größerer Teil ist in die versteckte Wohnungsprostitution verschwunden“, heißt es. Seit der Pandemie würden mehr Sexarbeiterinnen ihre Dienstleistungen illegal in Hotels und Privatwohnungen anbieten, was einen Rückgang der Lokale zur Folge habe. Diese stünden vor dem Problem, überhaupt Sexarbeiterinnen zu finden.
Diese Sicherheitsvorschriften gibt es
Im legalen Bereich kontrolliert die Polizei regelmäßig die Örtlichkeiten, zudem werden präventive Beratungsgespräche zur Sicherheit angeboten. Vorschriften sind etwa Notschalter, Fluchtwege und die Anwesenheit von Betreibenden oder deren Vertreterinnen und Vertretern. Die Beratungsstelle „Sophie“ der Volkshilfe Wien rät bei Sexarbeit in Clubs oder Studios außerdem zu installierten Kameras beim Eingang, einem Türsteher, zu einem Alarmknopf an Tür und Bett und einem Notausgang, der von innen zu öffnen ist.
Wenn ein Betrieb gar keine Genehmigung hat, drohen verwaltungsrechtliche Schritte. In Wien und im Burgenland gibt es eine Meldepflicht für Sexarbeit, auf der Straße ist Prostitution nur in Wien erlaubt - mit örtlichen Einschränkungen.
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