Die Asylanträge haben sich im Jänner zum Vergleichszeitraum 2023 halbiert. Es sind aber noch immer 2300 Menschen nach Österreich gekommen. Gleichzeitig wurden 60 Prozent der in diesem Monat bearbeiteten Anträge abgelehnt.
Fast 4000 Verfahren wurden negativ beschieden beziehungsweise eingestellt. 428 Personen haben Österreich bereits während des Verfahrens wieder verlassen, 979 Personen wurden abgeschoben, geht aus den aktuellen Statistiken des Innenministeriums, die der „Krone“ vorliegen, hervor.
1022 Asylanträge im Jänner stammen von Frauen, 1265 Anträge von Männern. Stärkste Nation bei den Antragstellern ist weiter Syrien. In Europa gab es im Jänner mit mehr als 77.571 Asylanträgen fast so viele wie im Vorjahr (minus fünf Prozent). Stark gestiegen sind die Anträge in Griechenland (plus 46 Prozent) und in Italien (plus 45 Prozent). Hochgerechnet auf die Bevölkerung, liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf dem achten Platz.
Insgesamt gab es im Jänner 3907 negative Entscheidungen, in 1983 Fällen wurde Asyl beziehungsweise subsidiärer Schutz gewährt. Bei Syrern wurden rund 40 Prozent der Asylverfahren negativ beschieden, bei Afghanen 57 Prozent. Keine Chance auf Asyl hatten im Jänner Antragsteller aus Marokko, Indien oder Georgien. Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren. Im Jänner 2024 wurden bisher 266 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen beziehungsweise 72 Stunden getroffen.
Von den 979 Abschiebungen des BFA erfolgten 461 Ausreisen eigenständig, 518 zwangsweise. Bei den zwangsweisen Außerlandesbringungen sind 41 Prozent der Personen strafrechtlich verurteilt. Beispielsweise wurden bis Ende Jänner 23 Personen nach Bulgarien zurückgebracht, darunter 14 syrische und fünf afghanische Staatsbürger.
Laut Innenministerium ist vor allem der Druck an der türkisch-bulgarischen und griechischen Außengrenze weiterhin hoch. Die „Küstenroute“ am Westbalkan über Bosnien-Kroatien-Slowenien mit Ziel Italien verzeichnet mittlerweile bereits 75 Prozent der Gesamtaufgriffe auf dem Balkan. Das Ressort führt das auf die Kontrollen Österreichs zurück, die die Schleppermafia veranlassen würden, „einen Bogen um Österreich zu machen“.
„Die Entwicklung bei den Asylzahlen zeigt, dass der strenge und konsequente Weg im Kampf gegen Asylmissbrauch und Schlepperkriminalität richtig ist. Das ist kein Grund zum Jubeln, sondern Auftrag, hart weiterzuarbeiten. Die Belastung Österreichs ist noch immer hoch“, sagt Innenminister Gerhard Karner.
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