„Krone“-Kommentar

Jemen: Steinzeitkrieger versus Supermacht

Kolumnen
22.02.2024 20:00

Sie kommen aus der Steinzeit und schießen mit Hightech-Waffen. Wie ist so etwas möglich? Die Houthis des Jemen halten den Schiffsverkehr am Nadelöhr des Welthandels (Rotes Meer - Suezkanal) in Atem bzw. im Visier.

Der Jemen ist eines der ärmsten Länder der Welt, kaum der Steinzeit entkommen; aber die Moslemkrieger können nicht nur jedes Schiff elektronisch identifizieren, mit Drohnen und Raketen unter Feuer nehmen, sondern sie stellen dazu auch umgehend ihre Angriffsvideos in digitale Netzwerke für das weltweite Publikum. Erfolg und Propaganda könnten nicht besser sein.

Revolutionsgarden steuern ihre Marionetten
Wem fällt so etwas ein? Vieles ist möglich, aber man kann aus Steinzeitkriegern keine Elektronikhelden machen. Hier am „Bab el-Mandeb“ (Tor der Tränen) schießt der Iran! Hier steuern die iranischen Revolutionsgarden ihre Marionetten.

So weit, so schlecht. Besonders arg ist, wer sich das alles gefallen lässt: Der große Nachbar Saudi-Arabien, der schon einen Krieg gegen die Houthis (genauer: Iran im Jemen) nicht gewinnen konnte, schweigt. Ägypten, der Hauptgeschädigte am Suezkanal, schweigt.

Der Westen soll nun den „arabischen Brüdern“ die Kastanien aus dem Feuer holen. Die USA halten ihre Gegenschläge auf Sparflamme, um nicht den Nahostkrieg auszuweiten, aber Europa schickt überhaupt nur „Begleitschiffe“ (besser gesagt: Zielscheiben) zur Drohnenabwehr.

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