Nach massiver Kritik

Trump äußert sich zum Tod Nawalnys

Ausland
19.02.2024 18:12

Nach heftiger Kritik seiner republikanischen Mitbewerberin Nikki Haley hat sich nun auch Donald Trump zum Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny geäußert. Beileidsbekundungen waren aber nicht Teil des Statements.

Vielmehr stellte der ehemalige US-Präsident auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social einen absurden Vergleich an. „Der plötzliche Tod von Alexej Nawalny hat mir mehr und mehr bewusst gemacht, was in unserem Land geschieht“, schrieb er am Montag. „Es ist ein langsames, stetiges Fortschreiten, mit verlogenen, linksradikalen Politikern, Staatsanwälten und Richtern, die uns auf einen Pfad der Zerstörung führen.“

Bereits am Wochenende hatte Trump einen Meinungsartikel geteilt, in dem der Umgang mit Trump in den USA mit Putins Umgang mit Nawalny verglichen wird. Trump schrieb über seinen Post die Überschrift des Artikels: „Biden:Trump:Putin:Nawalny“.

Haley verlangte Stellungnahme: „Entweder er ist für Trump ...“
Trump war nach dem Tod Nawalnys zunächst auffällig schweigsam. Seine Konkurrentin Nikki Haley, die sich wie der 77-Jährige für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewirbt, hatte ihn deswegen heftig kritisiert. Trump müsse beantworten, ob er glaube, dass Putin für Nawalnys Tod verantwortlich sei, forderte die 52-Jährige am Sonntagabend (Ortszeit) im US-Fernsehen. Zuvor hatte sie gesagt: „Entweder ist er auf der Seite Putins und findet es cool, dass Putin einen seiner politischen Gegner getötet hat, oder er hält es für keine so große Sache. Beides ist besorgniserregend. Beides ist ein Problem.“

Während also Trump keine Schuldzuweisung in irgendeine Richtung macht, ist es für die EU eindeutig, wer hinter dem Tod des prominenten Häftlings steckt. „Die Europäische Union ist schockiert über den Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny, für den letztlich Präsident Putin und die russischen Behörden die Verantwortung tragen“, heißt es in einer durch den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell veröffentlichten Erklärung. 

Die EU werde keine Anstrengungen scheuen, um Russlands politische Führung und die russischen Behörden zur Rechenschaft zu ziehen - auch durch Sanktionen. Die EU fordert die russischen Behörden zudem auf, eine unabhängige und transparente internationale Untersuchung der Umstände des plötzlichen Todes von Nawalny zu ermöglichen und bei Trauerkundgebungen festgenommene Menschen freizulassen. Man habe Russland wiederholt aufgefordert, die Sicherheit und Gesundheit Nawalnys zu gewährleisten.

Nawalnys Leiche bleibt weiter unter Verschluss
Unterdessen wollen die russischen Behörden die Leiche des in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritikers nach Angaben seines Teams noch mindestens 14 Tage weiter unter Verschluss halten. „Die Ermittler haben den Anwälten und der Mutter von Alexej gesagt, dass sie die Leiche nicht herausgeben“, schrieb Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Montag auf X (vormals Twitter). Als Grund seien „chemische Untersuchungen“ genannt worden, die am Toten vorgenommen werden sollen.

Familie und Mitstreiter trauern um Alexej Nawalny.
Familie und Mitstreiter trauern um Alexej Nawalny.(Bild: AP)

Am Montag in der Früh seien Alexejs Mutter Ljudmila Nawalnaja und die Anwälte nicht in die Leichenhalle in der nordrussischen Stadt Salechard gelassen worden. „Auf die Frage, ob sich dort Alexejs Körper befindet, antworten die Mitarbeiter nicht“, so Jarmysch auf X.

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